Erster Server-Chipsatz mit Speicherkompression

IBM stellt mit dem Rack-Server e330 den ersten Rechner vor, in dem ein neuer Chipsatz von Serverworks arbeitet. Das Pentium-III-Chipset komprimiert den Hauptspeicherinhalt in Echtzeit und soll so eine virtuelle Verdopplung der Kapazität ermöglichen.

Die von Serverworks als "NB-MXT" benannte Northbridge entstammt einer Kooperation mit IBM. Big Blue brachte dabei seine "Memory Expansion Technology" (MXT) ein. Dank fest verdrahteter Kompressionsalgorithmen sollen mit MXT Daten und Programme nahezu in Echtzeit komprimiert und dekomprimiert werden. Der Performance-Verlust sei "zu vernachlässigen", wie Serverworks in einer Pressemitteilung angibt.

Um die Leistungsverluste aufzufangen, verfügt der Chipsatz über einen 32 MByte großen L3-Cache, der aus effektiv 200 MHz schnellen DDR-SDRAMs aufgebaut ist. Der vierfach assoziative L3-Cache soll sich gegenüber anderen Komponenten transparent verhalten - für die Northbridge scheint es also, als würde sie Daten direkt aus dem Hauptspeicher lesen oder dorthin schreiben.

Der Hauptspeicher selbst ist mit preiswerten PC-133-DIMMs mit ECC ausgeführt, von denen bis zu acht im Rechner stecken dürfen. Das ergibt maximal 16 GByte. Die Kostenersparnis beim RAM sieht Serverworks aber nur als einen Vorteil von MXT an. Im Mittelpunkt stand dem Unternehmen zufolge die verringerte Leistungsaufnahme von Servern durch die Einsparung von realen DIMMs durch die Kompression. Der neue Pentium-III-Chipsatz ist folglich für Rack-Server mit einer Höheneinheit und Server-Blades gedacht, die auf Steckkarten angeordnet sind.

Neben dem NB-MXT bietet Serverworks auch eine passende Southbridge an, die sich mit einer oder zwei PCI-Bridges koppeln lässt. Diese stellen wiederum die bei Servern üblichen 64-Bit-PCI-Slots mit 66 MHz und herkömmliches PCI mit 32 Bit und 33 MHz zur Verfügung. (nie)