Erste Meile bereitet Kopfzerbrechen

Erster Draft für Ethernet in the First Mile

Die Mannschaft von Howard Frazier, die Spezifikationen für Ethernet auf der Ersten Meile (Ethernet in the First Mile, EFM) erarbeitet, hat mittlerweile damit begonnen, den ersten Draft mit Inhalten zu füllen. Wie bei 10-Gigabit-Ethernet einigten sich die Mitglieder von IEEE 802.3ah darauf, nur eine Vollduplex-Übertragung vorzusehen. Die Gruppe hat sich in vier Untergruppierungen aufgeteilt: Die erste beschäftigt sich mit der Punkt-zu-Multipunkt-Übertragung, kurz P2MP, die zweite mit der physikalischen Schicht bei Punkt-zu-Punkt-Verbindungen über Lichtwellenleiter (P2P) und bei P2MP. Die dritte Sparte konzentriert sich auf "Operation, Administration and Maintenance" (OAM), die vierte auf den Datentransfer über Kupferkabel.

Am einfachsten hat es der Fachkreis, der Normen für EFM über optische Medien definiert, auch deshalb, weil dort kaum technisches Neuland betreten werden muss. Im Mittelpunkt steht der Datentransport mit 100 und 1000 MBits/s über Singlemode-Fasern. Natürlich geht es auch hier nicht ganz ohne Neuerungen: So ist angedacht, einen erweiterten Temperaturbereich festzulegen, der den Außeneinsatz erlauben soll. Zusätzlich werden Medien-Interfaces definiert, welche die Daten bidirektional über nur eine Faser übertragen. Die Verteilerstation (Optical Networking Unit, ONU) sendet dabei downstream immer im Bereich 1300 nm und empfängt Daten über 1500 nm. In der Empfangsstation (Optical Line Terminal, OLT) werden die Wellenlängen dann umgekehrt zugeordnet.

Derzeit versucht die Gruppe, das "Baseline-Wander-Problem" zu lösen. Es tritt auf, weil 100Base-X einen nicht ausbalancierten 4B/5B-NRZI-Code verwendet. Dieser kann bei bestimmten Bit-Kombinationen im originalen Datenstrom zu einer Überzahl an Nullen oder Einsen führen.