Erste Meile bereitet Kopfzerbrechen

Die drahtlose Datenübertragung und Ethernet in the First Mile, kurz EFM, waren die zentralen Themen auf dem 73. Treffen der Projektgruppe 802 des "Institute of Electrical andElectronics Engineers". Wie sich herausstellte, sind vor allem bei EFM noch etliche technische Hürden zu überwinden.

Von: Dirk S. Mohl, Bernd Reder

Für die 10-Gigabit-Ethernet-Gruppe von Jonathan Thatcher war das jüngste Treffen des IEEE-802-Gremiums Mitte Juli in Vancouver (Kanada) geradezu erholsam. Denn am 12. Juli verabschiedete das Review Committee (Revcom) der Organisation, das für die Freigabe von Normen zuständig ist, den 10-Gigabit-Ethernet-Standard. So konnten die führenden Köpfe des Gremiums entspannt diverse Ehrungen entgegennehmen. Wohl zurecht, haben sie doch in einem 540 Seiten starken Werk beschrieben, wie die Datenübertragung mit 10 GBit/s über Ethernet funktioniert. Dafür legte sich die Gruppe noch einmal kräftig ins Zeug. Sie schaffte es, den Standard trotz einiger Schwierigkeiten mit der Jitter- und Taktgenauigkeit sowie der technischen Realisierung mit nur dreimonatiger Verspätung fertig zu stellen. Bei einer Projektlaufzeit von nur drei Jahren ist das ein respektables Ergebnis.

Um den Markt nicht zu verunsichern, gab es in Vancouver keine Anläufe, die Spezifikation zu erweitern. So wurde ein "Call For Interest" zurückgestellt, die Distanz beim Transfer über Lichtwellenleiter mit 1310 nm auf 40 beziehungsweise 80 Kilometer auszuweiten. Ebenfalls nicht auf der Tagesordnung standen höhere Datenraten. Das ist verständlich, weil derzeit die Backbone-Netze im Weitverkehrs- und Metrobereich nicht ausgelastet sind.