Fehlersuche im Netzwerk

Erste Hilfe bei VoIP-Problemen

Probleme beim Gesprächsaufbau

Bereits während des Aufbaus von Gesprächen können Konfigurationsfehler zahlreiche Probleme verursachen. Einige sind auf die Gateway-, Quality-of-Service-(QoS-) oder ISDN-Einstellungen zurückzuführen. So treten bei der Verbindungsanbahnung Call-Routing-Fehler auf, die sich durch ein Besetztzeichen ("Busy-out") bemerkbar machen - auch bereits beim Wählen oder unmittelbar danach. Oft wird die "Caller ID" während der "Callsetup"-Phase nicht richtig übermittelt und beim Anrufer nicht oder falsch angezeigt. Es kommt auch vor, dass der Rückrufton vom TDM-Gateway nicht in das VoIP-Netz durchgereicht wird. Dadurch hat der Anrufer den Eindruck, ohne "Alert"-Ton direkt den Gesprächspartner am Apparat zu haben. Der angerufene Teilnehmer hingegen spürt davon nichts und geht von einem normalen Verbindungsaufbau aus. Ein anderes, häufig beschriebenes Szenario ist, dass beide Gesprächspartner gar nichts hören ("Dead Air") oder der Sprachkanal nur in eine Richtung aufgebaut wird und nur ein Teilnehmer den anderen wahrnehmen kann. Manchmal ist der Wählton nicht zu hören, oder ein zweites beziehungsweise drittes Signal erklingt nach Beginn der ersten Zifferneingabe unerwartet wieder.

Diese Funktionsstörungen begegnen im Trainings- und Beratungsalltag häufig. Die Ursachen können vielschichtig sein. In der Regel führen eine strukturierte Fehlersuche und die erforderliche Erfahrung schnell an den Kern des Problems. Oft sind es Bedienfehler, die auf Anhieb banal erscheinen, aber dennoch erst einmal gefunden werden müssen. Eine große Herausforderung sind dagegen Konfigurationsfehler. Auf sie muss der Verantwortliche gut vorbereitet sein. Wie vielfältig die Fehlersuche im VoIP-Netz sein kann, zeigt der folgende Überblick über verschiedene Ansätze.

Fehlersuche im VoIP-Netz

Schlägt der Gesprächsaufbau zwischen einem Endgerät und einer Voice-Schnittstelle auf einem Server oder einem anderen VoIP-Endgerät fehl, sollten in einem der ersten Schritte die Call-Agent-Einstellungen überprüft werden, und zwar besonders die Berechtigungseinstellungen an den Endgeräten und Server-Voice-Schnittstellen. Es ist grundsätzlich ratsam, von vornherein die Verbindungsaufbauberechtigung im Call-Agent sorgfältig zu planen und die VoIP-Endgeräte gewissenhaft einzustellen.

In bestimmten Situationen ist es erforderlich, eingehende oder ausgehende Rufnummern am Gateway zu ändern (DNIS/ANI Digit Manipulation). Beispielsweise muss eine Vorwahl ergänzt werden, um aus dem öffentlichen Netz hinaustelefonieren zu können. Damit erweitert sich aber auch der Spielraum für mögliche Komplikationen. Sind die Nummern fehlerhaft, dann baut der Call-Agent keine Verbindung auf.