Elsa ist am Ende - Schließung ab Mai

Die Aachener Elsa AG ist am Ende. Der Betrieb soll am 1. Mai eingestellt werden, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Thomas Georg am Mittwoch mit.

Von der Schließung sind 340 Mitarbeiter betroffen. Der vorläufige Insolvenzverwalter wird dem zuständigen Amtsgericht nun vorschlagen, das Insolvenzverfahren zu eröffnen. Nach Mitteilung von Insolvenzverwalter Georg sind neben den 340 Mitarbeitern weitere 90 Beschäftigte der rechtlich, aber nicht wirtschaftlich selbstständigen europäischen Vertriebsgesellschaften betroffen. Mit dem Betriebsrat soll jetzt ein Interessenausgleich und Sozialplan verhandelt werden. Weiter betroffen sind auch Dutzende mittelständische regionale Zuliefererbetriebe mit derzeit noch nicht absehbaren Folgen, teilte Georg mit.

Wie Elsa gegenüber tecCHANNEL äußerte, besteht die Aussicht, dass zwei so genannte Management Buy Out-Projekte weitergeführt werden. Pro Projekt könnten die Arbeitsplätze für etwa 30 Mitarbeiter erhalten bleiben. Weitere 30 Mitarbeiter werden befristet noch mit der Abwicklung beschäftigt sein. Danach droht diesen Mitarbeitern ebenfalls die Kündigung. Welche Sparten weitergeführt werden könnten, wurde nicht mitgeteilt.

Der Insolvenzverwalter selbst macht recht unverblümt Managementfehler für den Zusammenbruch verantwortlich: "Eine Anpassung des Unternehmens an geänderte Marktsituationen ist in der Vergangenheit nicht oder zu spät erfolgt." Nach Mitteilung des Insolvenzverwalters wären "noch im Jahre 2001 - selbst noch bis zum Ende des Jahres - sogar unter Vermeidung einer Insolvenz Lösungen möglich gewesen". Diese Lösungen hätten aber vorausgesetzt, "dass die insbesondere von Herrn Theo Beisch als Mehrheitsaktionär gehaltenen Anteile an einen Investor abgegeben worden und eine komplette Neuorientierung im Management erfolgt wären".

Als K.O.-Kriterium für seine Bemühungen, einen Kandidaten für eine Übernahme zu finden, bezeichnet der Insolvenzverwalter die umfangreichen Garantiezusagen von bis zu sechs Jahren. Wer den Namen Elsa übernehme, auch bei einem Neustart des Unternehmens, sei damit konfrontiert.

Der Grafikkarten- und Netzwerkspezialist war in Schwierigkeiten geraten, nachdem Banken Kredite in Höhe von insgesamt 38 Millionen Euro gekündigt hatten. Elsa hatte in einer Ad-hoc-Mitteilung Anfang Februar die Zahlungsunfähigkeit bekannt gegeben. Damals hieß es, dass Elsa bei sieben Banken mit 28 Millionen Euro in der Kreide steht. Eine weitere Bank wollte einen befristeten Rahmenkredit von 10 Millionen Euro nicht über den 30. März 2002 hinaus verlängern. Weitere Meldungen zur Insolvenz von Elsa finden Sie in der tecHistory. (uba)