Elektrosmog: Gefahren durch Mobilfunk?

Das Thema Elektrosmog erregt die Gemüter und polarisiert die Öffentlichkeit. Die Diskussion bewegt sich zwischen Hysterie und Verharmlosung. Wie gefährlich ist die von Handys und Mobilfunksendern ausgehende elektromagnetische Strahlung wirklich?

In den letzten drei Monaten sorgte das Thema Elektrosmog immer wieder für Schlagzeilen. Einem Bericht der britischen Times vom 27.12.2000 zufolge wollen amerikanische Handybesitzer, die an einem Gehirntumor erkrankt sind, den größten US-Mobilfunkkonzern Verizon Wireless verklagen und Schadensersatz in Milliardenhöhe fordern. Nur eine Woche vorher gaben zwei voneinander unabhängige US-Studien Entwarnung. Sie konnten keine Verbindung zwischen dem Auftreten von Gehirntumoren und dem Telefonieren mit Handys nachweisen.

Im November 2000 verfügte die Regierung in London, dass alle britischen Mobiltelefone künftig nur noch mit Hinweisen auf eine mögliche Gesundheitsgefährdung verkauft werden dürfen. Diese sind nicht den Warnungen auf Zigarettenschachteln vergleichbar. Vielmehr sollen Kinder darauf hingewiesen werden, die Benutzung von Handys auf ein Minimum zu reduzieren. Nahezu zeitgleich durfte die Telekom-Tochter T-Mobil nach einem Urteil des Oberlandesgerichts (OLG) Frankfurt/Main einen Mobilfunksender in Oberursel wieder in Betrieb nehmen. Die Richter des OLG hoben damit ein Urteil des Landgerichts Frankfurt auf, das zuvor die vorläufige Abschaltung der Anlage wegen befürchteter Gesundheitsrisiken durch Elektrosmog verfügt hatte.

Das Thema Elektrosmog spaltet die Geister. Strahlungsquellen elektromagnetischer Felder gibt es viele, vom Mikrowellenherd, dem TV-Gerät über Computermonitore bis hin zu Rundfunk- und Fernsehsendern. Stein des Anstoßes sind heute jedoch insbesondere Handys und der flächendeckende Ausbau des Mobilfunknetzes.