Einsatzbeispiele 10-Gigabit-Ethernet

Generell lassen sich drei Einsatzgebiete für 10-Gigabit-Ethernet definieren:

das lokale Netzwerk (LAN), Metropolitan Area Networks (MANs) beziehungsweise City- und Regionalnetze sowie der Weitverkehrsbereich (WAN).

Im LAN soll die neue Highspeed-Technik beispielsweise Flaschenhälse bei Verbindungen zwischen Switches (Switch to Switch) sowie zwischen Servern und Switches (Server to Switch) beseitigen. Ein weiteres Einsatzgebiet sind Speichernetze, vor allem Storage Area Networks. Sicherlich erst mittelfristig kommt die Anbindung einzelner Hochleistungs-Workstations über 10GE hinzu. Solche Systeme werden beispielsweise im Mediengewerbe benötigt, etwa bei Fernsehsendern für die Bildbearbeitung, oder in Konstruktionsabteilungen (CAD/CAM).

Zusätzlich lässt sich 10GE als Backbone-Technik in Campus-Netzen verwenden oder als Verfahren, um Campus-LANs miteinander zu verbinden. Solche "Inter-Campus-Netze" können bis zu 40 Kilometer voneinander entfernt sein, wenn sie über Dark Fiber miteinander gekoppelt werden.

Als klassisches Einsatzfeld von 10-Gigabit-Ethernet gilt das MAN. Hier könnte 10GE beispielsweise zum einen als Zugangstechnik zu Wide Area Networks auf Basis von Dense Wavelength Division Multiplexing (DWDM) zum Zuge kommen. Zum anderen lassen sich Data Centers und Campus-LANs direkt über 10GE-Metronetze miteinander verbinden.

Carrier und Service-Provider wiederum haben die Möglichkeit, 10GE in ihren Weitverkehrsnetzen einzusetzen, auch in diesem Fall in Kombination mit DWDM. Nortel Networks etwa sieht 10GE als Zugangstechnik zu optischen DWDM-Backbone-Netzen. Über diese werden Daten durchgängig ("End to End") über 10-GBit/s-Strecken zum Empfänger transportiert. Damit ließen sich beispielsweise bandbreitenintensive Applikationen realisieren, etwa das Herunterladen von DVDs oder Videos über Weitverkehrsstrecken oder Sprache über IP (Voice over IP).