Eco zieht Vowurf gegen AOL 5.0 zurück

Der Geschäftsführer des Verbandes deutscher Internet-Wirtschaft (eco) Harald Summa hat Vorwürfe gegen AOL wegen Fehler in der Zugangssoftware 5.0 zurückgenommen. Aus der Warnung vor der Installation der AOL-Software ist eine "generelle Empfehlung" zur Vorsicht beim Installieren jeglicher Software geworden.

Harald Summa: "Der Verband der deutschen Internet Wirtschaft hat nicht vor AOL gewarnt. Uns sind lediglich von einigen wenigen Mitgliedsfirmen Fälle zugetragen worden, wonach bei der Verwendung mehrerer Internet-Zugänge das Zusammenspiel mit der AOL-Software 5.0 Probleme bereiten könne." Noch vor vier Tagen erklärte Summa, dass die dem Verband angeschlossenen ISP-Firmen von einer Anrufflut von Verbrauchern berichteten, die aufgrund von AOL 5.0 bereits mit erheblichen Computerproblemen zu kämpfen hätten.

Dass der eco-Verband vor einigen Tagen auf den Websites von eCircle ein Forum eingerichtet und den AOL-Nutzern empfohlen hat, vor der Installation den Rat anderer Anwender einzuholen, ist vergessen. Summa damals: "Ich kann jedem AOL-Kunden nur dringend raten, sich vor der Installation von AOL 5.0 im eCircle-Forum zu informieren, welche Schwierigkeiten auftreten können und wie man sie am besten umgeht. Ein geläuterter Summa in seiner Richtigstellung: "AOL wendet sich ja vor allem an Computer-Neulinge und hat sich viel Mühe gegeben, den Installationsprozess sowie die Bedienung der Software so einfach wie möglich zu gestalten. Offensichtlich kann es aber bei Profi-Usern, die bereits Änderungen in der DFÜ-Netzwerkkonfiguration des Betriebssystems ihres Rechners vorgenommen haben, um mehrere verschiedene Internet Provider zu nutzen, unter Umständen zu Konflikten kommen. Diese Konflikte lassen sich aber leicht beseitigen."

Gegen die US-Ausgabe des Online-Dienstes ist, wie tecChannel berichtete , wegen der aktuellen Zugangssoftware AOL 5.0 eine Klage in Höhe von 16 Milliarden Mark eingereicht worden. Der Vorwurf: Nach der Installation ist teilweise der Zugang zu anderen Providern nicht mehr möglich.

AOL-Europe Sprecher Frank Sarfeld: "Eine mögliche Sammelklage gegen America Online Inc. in den USA bezüglich der Online-Zugangssoftware AOL 5.0 hat für die europäischen und damit auch für die deutschen Kunden keine Relevanz. Die von einem einzigen Kläger und seinem Anwalt eingereichte Klage ist bislang vom Gericht nicht angenommen worden. Sarfeld begrüßt den Rückzug von eco und fügt an: "eco hätte sonst vor einer Software gewarnt, die in Europa überhaupt nicht erhältlich ist."

Die Richtigstellung des Verbandes ist im eCircle-Forumwahrscheinlich noch nicht angekommen. Dort beschäftigen sich inzwischen über 300 Beiträge mit den AOL-Problemen. Während viele Teilnehmer von Problemen berichten, läuft bei anderen die Software problemlos. (uba)