Easy CD Creator soll CDDB-Patente verletzen

Kurz vor dem offiziellen Börsengang des Brennsoftware-Herstellers Roxio gibt es juristische Probleme. Gracenote, Betreiber der CD-Datenbank CDDB, wirft Roxio vor, gegen Patentrechte zu verstoßen.

Das Unternehmen Gracenote.com hat Roxio zu einem ungünstigen Zeitpunkt verklagt. Am Montag will Roxio in den offiziellen Handel an der US-Technologiebörse Nasdaq eintreten und die Trennung von der Mutter Adaptec vollziehen.

Gracenote wirft Roxio in der bei einem US-Bundesgericht in Kalifornien eingereichten Klage vor, Patenrechte zu verletzen. Gracenote verwaltet die umfangreiche Datenbank CDDB. Mit Hilfe von CDDB identifizieren die meisten CD-Player-Programme am PC eine CD und zeigen die Namen des Albums und der Titel an. Brennprogramme setzen dagegen generische Titel wie Track1 und Track2 ein.

1800 kommerzielle Lizenzen hat Gracenote nach eigenen Angaben vergeben. Darunter sind namhafte Kunden wie AOL, RealNetworks und MusicMatch. Die MP3-Tauschbörse Napster will mit Hilfe der CDDB-Datenbank außerdem die gerichtlichen Auflagen erfüllen und Raubkopien ausfiltern (wir berichteten).

Zu den Lizenznehmern zählte bis vor kurzen auch Roxio/Adaptec. Seit der Vertrag mit Gracenote ausgelaufen sei, bediene sich Roxio nach Meinung von Gracenote eines unlauteren Tricks und verlinke auf die Opensource Datenbank Freedb.org. Gracenote ist der Auffassung, dass Freedb die Gracenote-Datenbanktechnologie illegal benutze. Roxio verstoße somit mit den Produkten, die auf Freedb linken, ebenfalls gegen Patente von Gracenote. In einer Stellungnahme nennt Roxio die Vorwürfe von Gracenote haltlos. Es sei ein wirkungsloser Versuch, den guten Ruf von Roxio zu schädigen, sagte der bei Roxio für Rechtsangelegenheiten zuständige Direktor Bill Growney. (uba)