Pop-ups unterbrechen die Konzentration

E-Mail-Benachrichtigungen sind ein Störfaktor

Schon kurze E-Mailbenachrichtigungen können den Arbeitsablauf empfindlich stören. Dass E-Mails, Social Networking und Instant Messaging immer mehr an wertvoller Arbeitszeit rauben, ist hinreichend bekannt. Britische Forscher haben jetzt den negativen Einfluss auf die Konzentration nachgewiesen.

Forscher an der Cardiff University haben nachgewiesen, dass bereits die kurzen Pop-ups, die den Erhalt einer neuen Mail anzeigen, die Konzentration negativ beeinflussen bzw. unterbrechen. Laut der Studie "Now Where Was I?" verlängert sich die Dauer bis zur Beendigung eines Arbeitsschritts als Folge der Ablenkung. Die Computernutzer müssten sich demnach erst neuerlich konzentrieren und erinnern, an welchem Punkt ihrer Arbeit sie stehen geblieben sind, berichtet BBC Online.

Um sich wirklich auf die Arbeit konzentrieren zu können, empfehlen die Experten, E-Mailprogramme oder Instant Messenger komplett abzudrehen. Dieser Ansicht ist auch Uwe Weinreich, Geschäftsführer der Weinreich Unternehmensberatung, im Gespräch mit pressetext. "Ich rate, Pop-ups abzustellen und Mails nur drei- bis viermal täglich bewusst abzurufen. Normalerweise genügt das, um Anfragen zeitgerecht zu beantworten." Natürlich hänge es davon ab, wie man sich selbst organisiere, wie viel Arbeitszeit tatsächlich mit E-Mails und Co verbracht werde. "Es ist aber Fakt, dass die E-Mailbearbeitung heute unheimlich viel Zeit raubt", so Weinreich.

Die Konzentration wird laut Psychologen schon dann gestört, wenn die Unterbrechung nur wenige Augenblicke dauert. "Wir müssen dann herausfinden, wo wir gerade waren und was wir als nächstes machen wollten, bevor wir mit der Arbeit im ursprünglichen Tempo fortfahren können", erklärt Helen Hodgetts von der Cardiff University. Benachrichtigungen abzustellen könne bei der Konzentration helfen. Gemeinsam mit dem Forscher Dylan Jones untersuchte Hodgetts freiwillige Studienteilnehmer nach ihrer Fähigkeit, das mathematische Geduldsspiel "Türme von Hanoi" zu lösen. Dabei müssen verschieden große Scheiben über drei Stäbe umgeschichtet werden. Allein eine Fünfsekunden-Unterbrechung sorgte dafür, dass die Leute deutlich länger als normalerweise zur Beendigung des nächsten Aufgabenschrittes brauchten.