"Sobald wir knapp 100 Prozent Spam haben, ist E-Mail tot"

E-Mail am Abgrund: Seit letztem Jahr vier Mal so viel Spam

Eine bewährte Strategie zum Schutz vor Spam ist, ihn von vorne herein zu vermeiden, rät der deutsche eco-Verband. "Behandeln sie ihre E-Mail-Adresse wie eine Geheimnummer", so die Experten. Gemeint ist dabei, dass man seine Privatadresse niemals im Klartext im Internet hinterlassen soll. Spammer setzen sogenannte Harvester-Programme ein, mit denen sie das Internet nach E-Mail-Adressen durchforsten.

Landet man einmal auf einer Spammerliste, kann man sich auf eine Flut von unerwünschter Werbung einstellen. Experten raten dazu, sich eine alternative E-Mail-Adresse anzulegen, die lediglich für Registrierungen bei Webforen oder Online-Communitys benutzt wird. Somit wird die alternative und nicht die Haupt-E-Mails-Adresse zum Sammelbecken für Spam.

Massen von Müll-E-Mails im privaten Posteingang sind zwar ärgerlich, das Problem lässt sich jedoch mit einer neuen Adresse zumindest temporär lösen. In arge Bedrängnis kann die Nachrichtenflut jedoch Unternehmen bringen, wenn IT-Systeme bei der Abarbeitung der E-Mails an ihre Belastbarkeitsgrenzen gebracht werden. Hier bleibt lediglich die Möglichkeit technisch aufzurüsten. "Für einen Ausweg aus dem Spam-Dilemma gibt es zwei Ansätze: einen technischen und einen organisatorischen", so Mandl.

Auf organisatorischer Seite wurde beispielsweise angedacht, E-Mails kostenpflichtig zu machen. "Der Ansatz war jedoch zum Scheitern verurteilt, da Spam mittlerweile zum größten Teil über gekaperte Bot-Rechner versendet wird, die im Besitz von Privaten sind." 85 Prozent des Spams wird über diese ferngesteuerten Rechner verschickt, etwa elf Prozent aller Computer weltweit sind infiziert, rechnet Panda Software vor. Auf technischer Seite kommen Filterprogramme, Black- und Whitelists zum Einsatz. Hier gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Angeboten, die allesamt ihre Vor- und Nachteile haben.