Cybermafia nutzt Wirtschaftskrise aus

e-Crime-Recruiting boomt: Traumjob Geldwäscher

Seit Jahresbeginn versuchen Onlinekriminelle die Verunsicherung auf dem Arbeitsmarkt auszunutzen und verschicken verstärkt Jobangebote per E-Mail. In allen Fällen handelt es sich um Recruiting-Spam krimineller Organisationen, die lediglich Strohmänner für Finanztransaktionen suchen. Darauf weist G Data hin.

Die G Data Security Labs verzeichnen seit letzter Woche einen sprunghaften Anstieg von Recruiting-Spam krimineller Organisationen. Ralf Benzmüller von G Data: „In Zeiten der allgegenwärtigen Finanzkrise könnte die Verlockung kaum größer sein: Schnell verdientes Geld bei minimalem Zeitaufwand. Mit derartigen Offerten versucht die Cybermafia derzeit massiv, ahnungslose E-Mail-Empfänger als angebliche Finanzagenten zu rekrutieren. Wer sich auf das Lockangebot einlässt, wird ungewollt zum Geldwäscher und somit zum Mittäter einschließlich aller unangenehmen Konsequenzen, wie Schadensersatzforderungen oder Strafverfolgung.“

Traumjob Geldwäscher. Foto: G Data
Traumjob Geldwäscher. Foto: G Data
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Angeworben als "Financial Agent" oder "Transaction Manager" besteht die Tätigkeit der umworbenen E-Mail-Empfänger oft darin, Geldüberweisungen auf dem privaten Konto entgegenzunehmen. Per Bargeld-Transfer-Service wie Western Union weisen die Opfer die Geldbeträge an eine vermeintliche Geschäftsadresse im meist osteuropäischen Ausland an. Einen bestimmten Anteil von der Überweisungssumme, in der Regel zwischen drei und fünf Prozent, kann der „Angestellte“ als Provision für seine Dienste gleich einbehalten.

Tückisch daran sei, dass die eingehenden Überweisungen aus Betrügereien bei Online-Auktionen oder aus illegal durchgeführten Online-Transaktionen erfolgreicher Phishing-Attacken stammen. Die angeworbenen „Agenten“ dienen den Tätern somit lediglich als Geldwäscher. Ist das Geld erst einmal per Bargeldtransfer in Richtung Ausland unterwegs, besteht für die zuvor geprellten Opfer kaum noch eine Chance, das Geld zurückzuholen.

Statt weiterer Aufträge flattern bei den ungewollten Geldwäschern dann Regressansprüche oder Briefe der Staatsanwaltschaft ins Haus. G DATA warnt daher davor, auf derartige Jobangebote zu reagieren. Empfänger der entsprechenden Lock-E-Mails mit Betreffzeilen wie „Winziger Zeitaufwand, der Money bringt“ sollten die E-Mail am besten ungelesen löschen. (dsc)