Dynamischer Speicherverwalter

Veritas hat das Speichermanagement für Windows 2000 gründlich überarbeitet und eine Reihe neuer Funktionen implementiert, die dem Administrator das tägliche Leben erleichtern sollen.

Von: DIRK PELZER

Effizientes Speichermanagement ist eine der zentralen Herausforderungen für Systemadministratoren. Der "Volume Manager" von Veritas zielt genau auf dieses Segment. Die aktuelle Version 3.1 für Windows 2000 wartet mit interessanten Neuerungen auf.

Augenfälligstes Novum ist die mit Java entwickelte Benutzeroberfläche. Daneben bietet das Produkt wie gewohnt volle Unterstützung für alle Standard-Festplatten-Management-Funktionen des in Windows 2000 integrierten Logical Disk Manager (LDM). Das heißt, der Volume Manager kennt das Konzept der dynamischen und der Basisfestplatten sowie die fünf dynamischen Volume-Typen: Simple, Spanned, Mirrored, Striped und Raid 5. Das Veritas-Tool fügt dieser Liste noch die Unterstützung für gespiegelte Stripe-Sets, auch bekannt als Raid 1+0, hinzu. Weiterhin erlaubt der Volume-Manager den Aufbau von Raid-1-Volumes mit bis zu 32 Platten, während der LDM von Windows 2000 hierfür nur zwei Platten vorsieht. Raid-5-Volumes können sogar 256 Platten umfassen, beim LDM sind es lediglich 32.

Bei Software-Raid-Implementierungen tritt häufig das Problem auf, dass die nach einem Systemausfall nötige Resynchronisation der Platten sehr lange dauert. Während dieser Zeit steht das System nur mit verminderter Leistungsfähigkeit zur Verfügung. Um die Wiederherstellung zu beschleunigen, bietet Veritas sowohl für Raid 1 als auch für Raid 5 die Möglichkeit, ein Logging zu aktivieren, das die Geschwindigkeit der Resynchronisation drastisch erhöhen soll. Bei aktiviertem Logging schreibt das System alle Write-Operationen zunächst in eine Log-Datei auf einer separaten Platte und dann von dort auf das Raid-Volume. Dadurch muss nach einem Systemausfall lediglich eine Nachführung der in der Log-Datei enthaltenen Schreiboperationen erfolgen.

Zwei weitere interessante Funktionen des Volume Manager sind Hot Spare und Hot Relocation. Diese sorgen dafür, dass eine ausgefallene Platte in einem Raid-Verbund automatisch ersetzt wird. Der Unterschied zwischen Hot Spare und Hot Relocation besteht darin, wie die Ersatzplatten eingebunden werden. Während bei Hot Spare alle Daten der ausgefallenen Platte auf einer Hot-Spare-Platte abgelegt werden, ist mit Hot Relocation auch eine Verteilung der Daten auf mehrere Ersatzplatten möglich. Als ebenso hilfreich erweist sich die Disk-Evacuation-Funktion. Diese gestattet es beispielsweise, die Inhalte einer Platte aus einem Raid-5-Verbund auf eine andere Platte zu verschieben.

Als Option für den Volume Manager ist die Komponente Flash-Snap erhältlich. Diese erlaubt es dem Systemverwalter, unabhängig voneinander adressierbare Multi-Purpose-Volumes zu erstellen. Sie enthalten Kopien existierender Volumes eines Servers.

Um Engpässe bei Schreib- und Leseoperationen besser und schneller aufspüren zu können, verfügt der Volume Manager über erweiterte Online-Monitoring- und Performance-Tools. Zur Visualisierung der Auslastung kann der Administrator individuell für jede Platte einstellen, welche Performance-Daten ermittelt werden sollen.