DWS: T-Aktie ist kein Wachstumswert mehr

Die Fondsgesellschaft der Deutschen Bank, DWS, erwartet keine baldige Erholung der T-Aktie an den Börsen. Das Papier der Deutschen Telekom sei mit seinen aktuellen Tiefstkursen von 12 bis 13 Euro "recht fair bewertet", sagte Fondsmanager Klaus Martini dem Magazin "Stern".

Am morgigen Dienstag findet die Hauptversammlung der Telekom in Köln statt. Sie steht ganz im Zeichen der schwachen T-Aktie. In Köln wollen mehrere Fondsgesellschaften den Unternehmenskurs Ron Sommers kritisieren, darunter auch die DWS. Die Deutsche-Bank-Tochter verwaltet rund 30 Millionen T-Aktien in ihren Fonds.

"Die Telekom hat den Charakter als Wachstumswert verloren", begründet Martini die pessimistische Prognose der DWS. Einst habe gerade die Aussicht auf rasanten Zuwachs bei Mobilfunk und UMTS den Kurs der gesamten Branche in die Höhe getrieben. Das sei vorbei, so Martini. Nun würden viele Großinvestoren Telekommunikations- und Technikwerte aus ihren so genannten Growth Fonds werfen, also auch die T-Aktie. "Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen.", sagte Martini.

Auf der Hauptversammlung der Deutschen Telekom am morgigen Dienstag muss sich Vorstandschef Ron Sommer wegen des drastischen Kursverfalls der einst beliebten Volksaktie, tiefroter Zahlen und der erstmaligen Absenkung der Dividende von 0,62 Euro auf 0,37 Euro den Fragen der Aktionäre stellen. Für Unverständnis bei Aktionärsvereinigungen hatte angesichts der schlechten Ergebnisse für 2001 die Aufstockung der Vorstandsbezüge gesorgt. Erstmals seit ihrem Börsengang erzielte die Telekom im vergangenen Jahr einen Verlust von 3,5 Milliarden Euro. (jma)