DVD-RW-Standard - noch keine Einigung in Sicht

Im Ringen der beiden konkurrierenden DVD-Lager um die Etablierung eines Industriestandards für wiederbeschreibbare DVDs scheint es nicht recht vorwärts zu gehen.

Dies berichtet die Computerwoche. Branchenbeobachtern zufolge bewegen sich derzeit weder die DVD+RW-Allianz, der unter anderem Hewlett-Packard (HP), Dell und Philips angehören, noch das DVD-Forum, das die Spezifikationen DVD-R, -RW sowie -RAM propagiert, maßgeblich von der Stelle. Letzteres zählt unter anderem Apple, Hitachi, NEC, Pioneer, Samsung und Sharp zu seinen Mitgliedern.

Einige Hersteller versuchen deshalb, den Standard-Wirrwarr mit neuen Produkten zu umgehen. So hat sich beispielsweise Sony kurzerhand entschlossen, in seinen zwei neuen Kombilaufwerken sowohl DVD+RW- als auch DVD-RW-Medien zu unterstützen.

An einer DVD-RW-Standardisierung soll auch Intel starkes Interesse signalisiert haben. Der Chipriese wird derzeit - in Reminiszenz an seine "Schlichterrolle" bei den ersten DVD-Standard-Kämpfen Ende der neunziger Jahre - als möglicher Vermittler zwischen den beiden konkurrierenden Interessensgruppen gehandelt.

Bis zum kompletten Durchbruch dürfte es allerdings noch eine Weile dauern. Vertreter der DVD+RW-Allianz halten Sonys All-in-One-Ansatz lediglich für eine Übergangslösung. "Im Bezug auf die Verwirrung der Konsumenten wird dies kaum Abhilfe schaffen können", so Maureen Weber, General Manager bei HPs Optical Storage Solutions Group. Zudem sei zu bedenken, dass bei Kombilaufwerken stets mit gewissen Leistungseinbußen zu rechen sei.

Das DVD-Forum betrachtet Sonys Lösungsansatz ebenfalls mit Skepsis. Zwar propagiere Sony mit seiner Neuankündigung DVD-RW, dennoch habe sich der Anwender weiterhin mit vier verschiedenen Medientypen (DVD+RW, DVD-RW, DVD-R und DVD+R) herumzuschlagen. Bei aller Flexibilität werden firmennahen Quellen zufolge weder Dell noch HP Sonys DVD+RW/-RW-Kombination in ihr PC-Angebot integrieren.

Nach Ansicht von Tom Pratt, Techologiestratege bei Dell, ist es lediglich eine Frage der Zeit, bis sich die DVD+RW-Spezifikation als Industriestandard durchsetzen werde. Pratt verweist dabei nicht zuletzt auf Microsofts Absicht, das Format in künftigen Versionen seines Windows-Betriebssystems zu unterstützen. Nach Einschätzung von Gartner-Analystin Mary Craig werden letztendlich jedoch PC-OEMs das Rennen entscheiden. (Computerwoche/nie)

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