DVB-T-Nachfolger soll analoge Frequenzen nutzen

Während europaweit mit DVB-T gerade das digitale Antennenfernsehen Einzug hält, will die DVB-Gruppe bereits den Nachfolgestandard DVB-T2 auf den Weg bringen.

"Momentan geht in diesem Bereich wirklich die Post ab", wird Peter MacAvock, DVB Executive Director, vom Technologieportal EETimes zitiert. DVB-T2 sei eine grundlegend neue Technologie und nicht bloß eine Weiterentwicklung von DVB-T. Genutzt werden sollen dabei auch die nun in manchen Ländern freiwerdenden Analogfrequenzen.

"Der Hauptunterschied zu DVB-T ist die Datenrate. Mit DVB-T2 können Daten wesentlich effizienter übertragen werden", erläutert Jörg Robert, Forscher am Institut für Nachrichtentechnik an der TU Braunschweig, im Gespräch mit pressetext. Durch die höheren Datenraten ist schließlich die Übertragung von hochauflösendem Fernsehen auch terrestrisch effizient realisierbar. Zudem ist eine Reihe an Zusatzdiensten wie ultra-mobiles Fernsehen oder Multimedia-Kanäle denkbar. Besonders in Großbritannien ist man an dieser neuen Generation interessiert. Im Gegensatz zu Deutschland will man dort auf lange Sicht HDTV nicht über Satellit, sondern terrestrisch vertreiben.

"Die Entwicklung des Standards befindet sich soeben in der heißen Phase. Die erste Spezifikation ist für das erste Quartal 2008 zu erwarten", so Robert. Die weitere Roadmap sieht 2009 als nächsten Meilenstein für DVB-T2 vor. Dann soll die Entwicklung von Consumer-Geräten, die nach dem neuen Standard arbeiten, beginnen. DVB-T2 werde so konzipiert sein, dass es sich mit DVB-T vertrage, heißt es vonseiten der DVB-Gruppe. Als Anreiz für die Entwicklung von DVB-T2 fungiert die Gelegenheit für die Sender, verlassenes Terrain wieder in Besitz zu nehmen: "Die Broadcaster können damit die Frequenzen belegen, die durch das Abschalten des analogen Fernsehens frei werden. Mit dem neuen Standard werden wir ihnen die allerbeste Technologie anbieten, die dieses Frequenzband nutzen kann", so MacAvock. (pte/hal)