DSL: RegTP prüft Vertragsstrafen gegen Telekom

Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) will beim schnellen Internet-Zugang DSL härter gegen die Deutsche Telekom durchgreifen, um den Wettbewerb zu fördern. Das berichtet das Hamburger Wirtschaftsmagazin "Geld Idee".

"Unsere Juristen überprüfen jetzt, ob es möglich ist, Konventionalstrafen bei Nichteinhaltung von Lieferfristen in Verträge zwischen der Telekom und deren Wettbewerbern einzubauen", sagte RegTP-Chef Matthias Kurth in einem Interview mit der Zeitschrift. Die Mitbewerber könnten damit laut Kurth ihre Rechte "wesentlich leichter" einklagen. Er warf der Telekom zudem erneut vor, bei der Bereitstellung von Leitungen (Line Sharing) für die Konkurrenz eine "Verzögerungstaktik" zu fahren.

Um den Wettbewerb zu forcieren, hatte die RegTP beschlossen, die DSL-Preise der Telekom zu überprüfen. Die Behörde warf dem Konzern vor, mit Preisdumping Konkurrenten aus dem DSL-Geschäft herauszuhalten. Wie berichtet, hat die Telekom letzte Woche auf die Forderungen reagiert und für den 1. Mai 2002 eine Preiserhöhung angekündigt.

Die Regulierungsbehörde prüft derzeit in einem weiteren Schritt, wie viel die Telekom künftig von den Mitbewerbern für die Bereitstellung ihres Netzes (Line Sharing) verlangen darf. Ein entsprechendes Abkommen hat der rosa Riese bereits mit dem DSL-Anbieter QSC geschlossen (wir berichteten). QSC-Kunden können durch das Line-Sharing künftig die bestehende Telefonleitung für den DSL-Zugang zum Internet nutzen. Das Unternehmen braucht damit nicht mehr für jeden neuen Kunden eine eigene Teilnehmeranschlussleitung (TAL) von der Telekom zu mieten.

Details zur DSL-Technik finden Sie hier. (jma)