Drohendes Aus für Commerce One

Vor drei Jahren war Commerce One noch Nachbar von Microsoft in San Franciscos feinster Büroadresse - jetzt gehen auch beim einstigen Symbol des E-Commerce-Booms die Lichter aus.

Mit einem Quartalsverlust von mehr als 24 Millionen US-Dollar bei einem Umsatz von 5,7 Millionen US-Dollar und Reserven in Höhe von nur noch zirka 15 Millionen US-Dollar, hat die Geschäftsführung des Software-Anbieters die Hoffnung auf eine Trendwende offensichtlich aufgegeben. Die Belegschaft wurde um 40 Prozent auf 116 Mitarbeiter zusammengestrichen und gleichzeitig die Bank Broadview International mit der Ausarbeitung von finanziellen Auswegen - darunter der Verkauf des Firmenguthabens - beauftragt.

Zu Zeiten des Dotcom-Booms beschäftigte die Firma mehr als 3700 Mitarbeiter und erwirtschaftete mehr als 400 Millionen US-Dollar Jahresumsatz. Seit dem Börsengang 1999 hat die Firma ihre Strategie mehrmals geändert. Ursprünglich bot Commerce One Online-Handelsplätze für das B2B-Segment an. Aktuelles Flaggschiff des Unternehmens ist "Composite Process Management", eine Software zur Integration von Anwendungen zwischen Kunden, Anbietern und Lieferanten. (wgr/mec)