Dresdner Forscher entwickeln 3D-Landkarten

Nach rund zwei Jahren Entwicklungszeit hat die Technische Universität Dresden völlig neue 3D-Landkarten vorgestellt, die ohne Hilfsmittel Höhenrelationen erkennen lassen.

Die zusätzliche Dimension lässt den Betrachter Höhenrelationen, Hangneigungen und Reliefformen erkennen. Gemeinsam mit dem deutschen Verlag mbmSystems werden die Karten nun in Serienproduktion hergestellt und in Deutschland, Österreich und der Schweiz vertrieben.

Durch Lentikularfolien, auf deren Oberseite sich tunnelförmige Mikrolinsen befinden, wird die dreidimensionale Darstellung erreicht. Mit einer speziell von der TU Dresden entwickelten Software wird ein Überflug über die zuvor dreidimensional modellierte Landschaft simuliert. Aus zwölf verschiedenen Perspektiven wird danach das Bild zusammengesetzt und auf der Rückseite der Lentikularfolie gedruckt. Dabei filtern die Mikrolinsen je nach Blickwinkel unterschiedliche Bildelemente aus, um das dreidimensionale Sehen möglich zu machen. Zusätzliche Hilfen wie Stereobrillen sollen nicht mehr notwendig sein.

Zurzeit sind Deutschland-, Europa- und Weltkarten erhältlich. "In den nächsten Tagen wird auch eine Alpen-Karte erhältlich sein, für die nächsten Monate planen wir den Vertrieb von Österreich-, Schweiz- und Italien-Karten" , sagte Alexander Haun von mbmSystems.

Während die 3D-Landkarten nur 0,5 Millimeter dünn sind, ergibt sich bei ihrer Betrachtung eine optische Höhe von 3,5 bis 4 Zentimeter. "Es gibt noch jede Menge Möglichkeiten für weitere Entwicklungen in diesem Bereich" , erklärt Haun. "Es ist zwar noch viel Forschungsarbeit von Nöten, aber ein Ziel wäre, einen Großteil der Landkarten dreidimensional zu gestalten." Alles was kartografisch relevant sei, könne mit der neuen Technik umgesetzt werden. (uka)

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