DRAM-Preise: EU zielt auf Samsung und Hynix

Die Europäische Union erwägt laut einem Bericht des "Wall Street Journal" Ermittlungen gegen die südkoreanischen Chiphersteller Samsung und Hynix. Infineon hatte bei der EU-Kommission eine Klage eingereicht. Der Vorwurf: Hynix und Samsung bekämen staatliche Zuwendungen in Milliardenhöhe und könnten so die Preise für Speicherchips drücken.

Der Verfall der Speicherpreise hat dazu geführt, dass einige Chipproduzenten ihre Ware unter den Herstellungskosten verkaufen mussten, um im Geschäft zu bleiben. Mit optimierter Produktion und höherer Ausbeute muss der Preisverfall nicht immer erklärbar sein, meint Infineon. Samsung und Hynix, so glauben die deutschen Produzenten laut einem Bericht des Wall Street Journal(WSJ) beweisen zu können, erhalte von staatlicher Seite immense Zuwendungen, um der Konkurrenz mit Dumpingpreisen das Wasser abzugraben.

Im Detail sollen die Zuwendungen in Form von steuerlichen Erleichterungen, günstigen staatlichen Krediten oder Schuldenerlass fast 40 Prozent des Exportvolumens ausmachen. Infineon hat deshalb laut WSJ Klage bei der EU-Kommission eingereicht. Unterstützung findet Infineon beim US-Konkurrenten Micron. Der hat in den USA eine vergleichbare Klage bei der Regierung eingereicht. Diese sei aber auf Eis gelegt worden, nachdem Micron an einer Übernahme von Hynix interessiert war, berichtet das WSJ.

Infineon hat ebenfalls staatliche Zuwendungen in Höhe von 215 Millionen US-Dollar erhalten, um ein Werk in Dresden aufzubauen. Für den Hersteller ist das aber nichts im Vergleich zu den sieben Milliarden US-Dollar, die Hynix von Südkorea erhalten haben soll. Es wird erwartet, dass die EU sich in den nächsten Tagen entscheidet, ob Ermittlungen aufgenommen werden. (uba)