Raspbian

Dokuwiki als Infozentrale auf dem Raspberry Pi einrichten

Seiten in Dokuwiki anlegen und hierarchisch organisieren

Eine neue Seite entsteht typischerweise dadurch, dass Sie in der Browser-Adresse hinter „ [IP]/dokuwiki/doku.php?id=“ einen bisher nicht benutzten Namen eintragen und dann auf den Link „Seite anlegen“ klicken. Der Editor erlaubt fundamentale Auszeichnungen wie fett oder kursiv, mehrere Überschriftenebenen und das Einfügen von Bildern, Dateien und URLs. Der Editor entspricht weitgehend demjenigen anderer Wikis oder Blog-Editoren wie Wordpress. Einige Eigenheiten sollte man aber kennen:

Beachten Sie bei geschriebenem oder per Zwischenablage eingefügtem Text, dass ein Return keinen Zeilenumbruch bewirkt. Sie müssen mit zwei Returns eine sichtbare Leerzeile erzeugen oder das Zeilenende durch Doppelbackslash („\\“) erzwingen.

Bei Listen aller Art (Telefonliste, Adressen, Scripts) wäre es nicht zumutbar, die notwendigen Zeilenumbrüche manuell einzutragen. Fügen Sie daher Ihre Liste in den Editor ein, markieren Sie alles, und formatieren Sie den gesamten Text mit dem Button „Listenpunkt“. Wenn Sie die gesamte Liste oder einen Listenteil später in einem anderen Text brauchen, kopieren Sie den Text in der Browser-Ansicht (nicht im Editor mit dem störenden Formatierungszeichen).

Einige Zeichenkombinationen interpretiert Dokuwiki als Formatierungen, so etwa „//“ bei Linux-Pfadangaben. Hier lässt sich Klartext durch Maskieren mit „%%“ erzwingen – etwa „%%//home/user%%“.

Ohne weitere Gliederung landen alle Seiten auf oberster Ebene, was selbst bei kleinen Sammlungen schnell unübersichtlich wird. Um hierarchische Ebenen zu organisieren, also etwa für jeden Teilnehmer seinen eigenen Bereich, gibt es „Namensräume“ (Namespaces). Um einen Namensraum anzulegen, verwenden Sie statt „ [IP]/dokuwiki/doku.php?id=[Seitenname]“ die Adresse „ [IP]/dokuwiki/doku.php?id=[Name:][Seitenname]“ – also etwa „ [IP]/dokuwiki/doku.php?id=Sepp:Adressen“. Die neue Wiki-Seite „Adressen“ wird dann unter der neuen Ebene „Sepp“ eingerichtet und in der Übersicht angezeigt.

Da Namensräume auf Dateiebene durch Verzeichnisse, Wiki-Seiten durch TXT-Dateien repräsentiert werden, ist es für den Basisaufbau oder bei größeren Umbauten des Wikis oft einfacher, die Grundstruktur unter „ /var/www/[html/]dokuwiki/data/pages“ auf Dateiebene zu unternehmen. Die Browser-Ansicht folgt solchen Änderungen sofort oder spätestens nach dem Seiten-Refresh mit Taste F5.

Apropos Umbauten: Für das Löschen oder Umbenennen von Seiten werden Sie keine Option finden. Entweder erledigen Sie das auf Dateiebene oder im Browser – und hier so: Öffnen Sie die Seite mit „Diese Seite bearbeiten“. Nach Löschen des kompletten Inhalts und „Speichern“ ist die Seite gelöscht. Namensräume verschwinden automatisch, sobald alle Seiten unterhalb des Namensraums gelöscht wurden.

Dokuwiki speichert alle Bearbeitungszustände und eignet sich somit auch für Teamarbeiten.
Dokuwiki speichert alle Bearbeitungszustände und eignet sich somit auch für Teamarbeiten.

Erweiterungen und Themes für die Infozentrale

Über „Admin -> Erweiterungen verwalten -> Suchen und Installieren“ ist das Dokuwiki erweiterbar. Es gibt zahlreiche funktionale Erweiterungen und alternative Templates. Unter „Suchen und Installieren“ können Sie allerdings nicht stöbern, sondern müssen einen Suchbegriff vorgeben. Wer stöbern will, sollte erst die Seite www.dokuwiki.org/extensions aufsuchen, die gewünschte Erweiterung danach aber über „Suchen und Installieren“ einrichten. Ein auf diese Weise heruntergeladenes Template können Sie dann unter „Admin -> Konfiguration -> Designvorlage“ auswählen und dann ganz unten auf „Speichern“ gehen. In der Regel benötigt der Browser mit Taste F5 einen Seiten-Refresh, um das neue Theme anzuzeigen.

Wer über das Dokuwiki viele Downloads anbieten will, sich aber das Hochladen über den „Medien-Manager“ in das Wiki sparen will, sollte das Plug-in „directorylist“ nachrüsten. Dann listet nämlich eine neue Wiki-Seite (etwa „downloads“) mit folgender Code-Zeile

<directorylist: path="/home/ha/usb2/Transfer">

sämtliche Dateien des eingetragenen Pfads auf und erlaubt per Mausklick den Download. Eine mediengerechte Darstellung bietet diese Methode allerdings im Gegensatz zum eingebauten „Medien-Manager“ nicht, sie zeigt nur Dateinamen und Größen.

(PC-Welt/ad)