DivX-Videos bald ohne PC

In einer gemeinsamen Presseerklärung haben DivXNetworks und Texas Instruments bekannt gegeben, dass der beliebte Video-Codec jetzt auf einem integrierten Baustein von TI läuft. Damit ist der Weg frei, DivX auch als Format für Settop-Boxen und Handheld-Geräte zu etablieren.

Schon seit Mai 2000 arbeitet die Firma DivXNetworks um den Programmierer des orginalen DivX-Codecs daran, das als "Piraten-Format" verschriene Kompressionsverfahren industrietauglich zu machen. Dazu muss DivX jedoch auf anderen Geräten als hochgerüsteten PCs in guter Qualität abgespielt werden können.

Nun scheint der Durchbruch erreicht. In einer hier bei Yahoo zu findenden Presserklärung feiern DivXNetworks und der DSP-Marktführer Texas Instruments die Portierung auf den Chip TMS320DSC25, kurz: DSC25. Dabei handelt es sich um einen Baustein von TI, der eigentlich für digitale Fotokameras gedacht ist.

Da der DSC25 jedoch schon De- und Encoding des standardisierten MPEG-4-Formats beherrscht, ließe sich wohl auch DivX relativ einfach darauf zum Laufen bringen. Wie bereits berichtet, arbeitet DivX jetzt mit dem umfassenden MPEG-4.

Daneben bietet der DSC25 als echtes SoC (System-on-a-Chip) unter anderem Controller für DRAM- oder Flash-Speicher und USB sowie einen Encoder für analoges Video. Möglich macht das eine Kombination aus einem DSP-Kern von TI (TMS320C500) und einem ARM7-Core, einer 32-bittigen RISC-CPU. Angaben zu Taktfrequenz oder Strukturbreite des DSC25 macht TI nicht - der Baustein soll jedoch in ein 16 x 16 Millimeter kleines BGA-Gehäuse passen.

Da verwundert es nicht, dass DivXNetworks noch im Jahr 2002 mit Standalone-Geräten rechnet, die DivX-Videos abspielen können. Wer diese allerdings bauen soll, gibt das Unternehmen nicht an. Auch Texas Instruments scheint einige Berührungsängste zu haben: Auf ihrer eigenen Website verschweigt die Firma die Zusammenarbeit mit DivXNetworks. (nie)