Digitale Navigation in Gebäuden

Informatiker vom Lehrstuhl für Künstliche Intelligenz der Uni Saarland haben ein Navigationssystem für PDAs angekündigt, das auch in Gebäuden funktionieren soll.

Dafür werden Gebäude auf einfache Weise als dreidimensionales Modell erfasst und mit Infrarotsendern und RFID-Chips ausgerüstet. Mit Hilfe einer Software, die auf einem PDA installiert wird, kann man Geschäftspartner dann zum Beispiel in einem großen Bürogebäude zu einem Konferenzraum lotsen.

Für die Programmierung der Geräte reichen keine normalen Lagepläne, da bei ihnen die räumliche Dimension und damit zum Beispiel der Weg über das Treppenhaus in das nächste Stockwerk fehlen. Daher muss für die Navigation in geschlossenen Räumen das Gebäude zuerst als dreidimensionales Modell erfasst werden.

Die Saarbrücker Informatiker haben dafür eine Software entwickelt, mit der man ganz schnell per Mausklick Wände, Türen und Treppenhäuser eines Gebäudes nachbilden kann. Dann werden im Gebäude Infrarotsender oder RFID-Chips an Decken und Wänden aufgehängt, mit denen der vom Benutzer getragene PDA kommunizieren kann. Die Software auf dem PDA weiß dadurch immer genau, an welcher Stelle im Gebäude sich der Nutzer gerade befindet. Sie kann ihn so zum gewünschten Ziel leiten, entweder über Sprachausgabe oder über das Display.

Für Einkaufszentren oder Flughäfen, in denen die Kunden über keinen PDA oder Ähnliches verfügen, werden andere Navigationssysteme gebraucht. Die Forscher untersuchen dafür auch das Thema, wie man über öffentliche Bildschirme die Kunden einfacher zum Ziel führen kann. Gemeinsam mit Psychologen entwickeln sie dafür animierte Filme, in denen der Fußgänger die ihm bevorstehende Wegstrecke als räumliche Darstellung angezeigt bekommt. Wenn er dann einen Teil der Wegstrecke durch lange Gänge und Treppenhäuser zurückgelegt hat, erblickt er am nächsten Bildschirm die Fortsetzung des Weges bis zum angegebenen Ziel.

Die Informatiker werden ihre Forschungsergebnisse auf der CeBIT am Forschungsstand des Saarlandes (Halle 9, Stand B 65) präsentieren. Am benachbarten Messestand des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz wird außerdem ein mehrsprachiges Navigationssystem für die Olympischen Spiele in Peking gezeigt (COMPASS 2008). (Detlef Scholz)

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