IDC, Gartner, Forrester, Experton, PAC

Die Top-Trends 2012 der IT-Analysten

Gartner, Forrester, PAC, IDC und die Experton Group haben in die Glaskugel geschaut - aus ihren Prognosen fürs neue Jahr lassen sich vier große Themen ableiten: Mobile IT, Cloud Computing, Social Networking und Datenanalysen.

Spannend wird das IT-Jahr 2012. Spricht man mit Stephan Kaiser, Senior Vice President bei Pierre Audoin Consultants (PAC), über die IT-Trends für das kommende Jahr, tauchen ständig "Brücken" auf. Weil alles irgendwie miteinander zusammenhängt, wie Kaiser nicht müde wird zu betonen. In der Zusammenschau mit Prognosen anderer Marktbeobachter wird deutlich: Der Blick der Analystenwelt in die Glaskugel für 2012 fällt klarer aus als in manchen vergangenen Jahren - und zugleich diffuser.

Der Blick der Analystenwelt in die Glaskugel für 2012 fällt klarer aus als in manchen vergangenen Jahren - und zugleich diffuser.
Der Blick der Analystenwelt in die Glaskugel für 2012 fällt klarer aus als in manchen vergangenen Jahren - und zugleich diffuser.
Foto: peshkova – Fotolia.com

Klarer, weil Einigkeit über vier prägende Mega-Trends herrscht: Cloud Computing, Mobile IT, Social Media und Analyse der gewaltigen und vielgestaltigen Datenflut - gleich, ob darauf das Etikett "Big Data" oder "Next-Generation Analytics" oder ganz herkömmlich "Business Intelligence" klebt. Es zeigt sich ebenso klar, dass mit der flächendeckenden Fortentwicklung der einst so neuen Technologien deren Zusammenspiel immer wichtiger wird. Für Frank Gens, Chief Analyst bei IDC, befindet sich die IT-Welt deshalb im gewaltigsten Umbruch seit Mitte der 1980er-Jahre.

Damals entstand die von Microsoft beherrschte IT, wie wir sie in den vergangenen zweieinhalb Jahrzehnten kannten. Mittlerweile hat nach Gens’ Beobachtung ein Hauen und Stechen der Software- und Serviceanbieter eingesetzt, die ums Überleben in der von neuen Schlüsseltechnologien geprägten Ära kämpfen. Diffus sind die Prognosen der Analysten, weil kaum ein Beobachter derzeit einschätzen kann, wie weit sich die als maßgeblich beurteilten Trends bis Ende 2012 entwickelt haben werden.

David Cearley, Vice President und Fellow bei Gartner: "IT-Chefs brauchen ein Managed-Diversity-Programm."
David Cearley, Vice President und Fellow bei Gartner: "IT-Chefs brauchen ein Managed-Diversity-Programm."
Foto: Gartner

Für das CIO-Magazin haben IDC, Experton und PAC Einschätzungen für nächstes Jahr abgegeben: IDC aus internationaler Sicht, PAC und Experton auf deutsche Anwender bezogen. Gartner hat seine alljährliche klassische Top-Ten-Liste der IT-Trends bereits vor einigen Wochen veröffentlicht, ebenso Forrester Research.

Schälen sich bei den fünf Häusern einerseits in verschiedener Akzentuierung die vier genannten Großtrends heraus, so spiegelt gerade die Prognose von Forrester Research andererseits die immer komplexere Gemengelage wider. Forresters Trends beziehen sich explizit auf den Zeitraum bis 2014; und es sind mehr denn je: 20 Stück, unterteilt in je zehn eher Business- und eher technologielastige Themenfelder. Eine Ebene darüber sattelt Analyst Brian Hopkins vier Mega-Trends auf, die die einzelnen Entwicklungen treiben und zu denen sich das Puzzle zusammenfügt.

Top-Ten 2012 - Gartner

• Media-Tablets

• Mobile-zentrierte Anwendungen und Interfaces

• Kontextuelle und soziale Nutzererfahrungen

• Internet der Dinge

• App Stores & Marketplaces

• Next Generation Analytics

• Big Data

• In-Memory Computing

• Server mit niedrigstem Energieverbrauch

• Cloud Computing

Dazu kommen in den Trendlisten neben den übereinstimmend genannten mal abseitige, mal konventionell erscheinende Trends, die nur ein oder zwei Beobachter wahrnehmen. So nennen Gartner und IDC das "Internet der Dinge". Es geht dabei um die Bestückung von Gegenständen mit Sensoren, die eine Verbindung mit dem Web ermöglichen. IDC-Analyst Frank Gens nennt die Parkplatzsuche am Flughafen als Beispiel: "Sie können dann direkt im Smartphone lesen, dass auf dem dritten Parkdeck links Stellplätze frei sind." Gartner ordnet auch die Bilderkennung über Kameras in mobilen Endgeräten und das Bezahlen via Near Field Communication hier ein. Diese Technologien erreichten in den kommenden Jahren eine kritische Masse.