Die Software-Industrie – ein unbekanntes Wesen

Die ‚Software Economics Group Darmstadt-München’ soll die ökonomischen Prinzipien der Softwareindustrie untersuchen. Dem Thema soll sich bislang noch kein Wirtschaftswissenschaftler so recht gewidmet haben.

Neben Preis- und Lizenzmodelle für Software-Produkte und Wertschöpfungsstrukturen der Branche möchte die Software Economic Group auch neueste Trends in der Softwareindustrie untersuchen. Hierzu gehören neue Geschäftsmodelle wie „Software as a Service“ und das Outsourcing der Software-Entwicklung in Niedriglohnländer. Doch auch der Einsatz von SOA, die Ökonomie modularisierter Softwareproduktion sowie die ökonomische Bedeutung von OS-Software sollen erforscht werden.

Das bislang eher geringe wissenschaftliche Interesse an den Gesetzmäßigkeiten der Software-Ökonomie sei angesichts ihrer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedeutung erstaunlich, so die TU Darmstadt und die LMU München. Software sei ähnlich wie die Energie- oder Rohstoffversorgung zu einer Grundvoraussetzung für die Funktionsfähigkeit moderner Gesellschaften geworden.

Laut dem Marktforschungsunternehmen International Data Corporation erwirtschaftet die Branche weltweit jährlich 230 Milliarden US-Dollar Umsatz. Sie wächst jährlich um sieben Prozent in Europa und um bis zu neun Prozent in Asien. Dabei agiert die Softwarebranche wie kaum eine andere weltumspannend. Nicht nur aufgrund der Internationalität der Märkte, sondern auch wegen der besonderen Eigenschaften des Gutes „Software“ gelten für die Softwareindustrie eigene Spielregeln.

Zeitgleich mit der Gründung des universitären Projekts ist auch das Buch „Die Softwareindustrie“ erschienen (Springer-Verlag). Neben Peter Buxmann und Thomas Hess hat auch Heiner Diefenbach, Vorstandsmitglied der TDS AG Neckarsulm, an diesem Buch mitgewirkt. Branchenexperten sollen dem Buch das Potential zum „Standardwerk zur Softwareindustrie“ bescheinigt haben. (dsc)

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