Betriebssystem-Vergleich

Die richtige Linux-Distribution für Einsteiger

3. Die besten „Ubuntus“ für Einsteiger

Die Oberfläche von Linux Mint orientiert sich an konservativen Bediengewohnheiten und ist damit aktuell sehr erfolgreich.
Die Oberfläche von Linux Mint orientiert sich an konservativen Bediengewohnheiten und ist damit aktuell sehr erfolgreich.

Von Ubuntu gibt es immer im Halbjahrestakt eine aktuelle April- oder Oktober-Version und ferner eine LTS-Variante (Long Term Support). LTS-Versionen haben zwar nicht die allerneuesten Funktionen, werden aber in Unternehmen wie auch bei vielen Privatanwendern bevorzugt, weil sie fünf Jahre durch Updates versorgt werden. Die Zwischenversionen erhalten nur neun Monate lang Support. Wenn Sie sich heute für ein LTS 14.04 entscheiden, läuft dessen Support noch bis Juli 2019. Ubuntu erlaubt aber in jedem Fall auch ein direktes Upgrade auf die jeweils nachfolgende Version. LTS-Versionen bekommen durch größere Update-Sammlungen ähnlich den Service Packs unter Windows Subversionsnummern.

Ubuntu: Die Ubuntu-Hauptversion bringt eine gute bis sehr gute Software-Ausstattung für sämtliche gängige Alltagsaufgaben mit. Als Desktop dient hier die Eigenentwicklung Unity der Ubuntu-Firma Canonical. Diese Oberfläche stellt eine systemnahe Hauptleiste oben und eine Starterleiste für Programme links bereit. Das Konzept überzeugt nicht nur ästhetisch, sondern leuchtet auch sofort ein. Die sehr einfache, aber schicke Unity-Oberfläche eignet sich ideal für Linux-Anfänger, die wenig System und viel Software sehen wollen. Systemeinstellungen und Anpassungsmöglichkeiten sind auf das Notwendigste reduziert. Ungeachtet der einfachen Oberfläche fordert Ubuntu halbwegs aktuelle Hardware mit 2 GB RAM sowie einem Dualcore-Prozessor oder besser.

Xubuntu mit XFCE-Desktop ist ein ideales System für Netbooks, wo früher ein Windows XP lief.
Xubuntu mit XFCE-Desktop ist ein ideales System für Netbooks, wo früher ein Windows XP lief.

Xubuntu: Das „X“ in Xubuntu signalisiert Linux-Kennern den Hauptunterschied zur Hauptversion, nämlich die Benutzeroberfläche XFCE (anstatt Unity). Dieser ausgereifte Desktop mit klassischem Startmenü wirkt erst mal konservativ bis angestaubt, bietet jedoch jeden Spielraum für individuelle Gestaltung – etwas (Windows-) Erfahrung vorausgesetzt. Xubuntu bietet ein stets verfügbares Anwendungsmenü (nach Rechtsklick am Desktop) und ein Drag & Drop mit rechter Maustaste, wie Sie es sonst nur unter Windows finden. Die Software-Ausstattung ist ab Installation ziemlich vollständig, begnügt sich aber mit einfacheren Programmen. Damit und mit dem relativen Desktop-Leichtgewicht XFCE eignet sich Xubuntu auch für ältere Hardware oder schwächere Netbooks. Ein GB Speicher und eine CPU ab Pentium IV sind völlig ausreichend.

Lubuntu: Das „L“ in Lubuntu verweist auf die Benutzeroberfläche LXDE – einen spartanischen und sparsamen Desktop mit klassischem Startmenü, aber ohne Charme. Pragmatische Benutzer, denen es nur um das Ergebnis des Mausklicks geht, belohnt Lubuntu mit sehr geringen Hardware-Ansprüchen: 512 MB RAM genügen, und als CPU reicht ein Pentium III oder AMD Athlon. An Software bringt Lubuntu nur das Notwendigste mit.

Kubuntu: Das „K“ in Kubuntu steht für die anspruchsvolle KDE-Oberfläche. KDE vereint Eleganz mit Funktionalität und maximaler Konfigurierbarkeit. Die Oberfläche kann ihre Stärken jedoch nur auf relativ leistungsstarken PCs und auf großen Bildschirmen ausspielen und ist ideal für Nutzer, die Spaß am Anpassen der Arbeitsumgebung haben. Unter 2 GB RAM und Dualcore-CPU ist der Einsatz von Kubuntu allerdings nicht ratsam. Die mitgelieferte Software ist umfassend und schwergewichtig vom Office-Paket bis zum Mediaplayer.

Linux Mint: Linux Mint basiert zu großen Teilen auf Ubuntu. Das derzeit beliebteste Desktop-Linux bringt aber als wesentlichste Eigenentwicklung die Desktop-Oberfläche „Cinnamon“. Diese klassische Oberfläche ist eine Absage an Ubuntus Unity und insbesondere das Startmenü ist eine Einladung für Windows-Umsteiger. Daneben kommt Mint mit einer Vielzahl kleinerer Überarbeitungen des Ubuntu-Standards, beispielsweise mit einem verbesserten Dateimanager. Die mitgelieferte Software ist umfassend, vergleichbar Ubuntu/Kubuntu. Unter dem Strich ist Linux Mint aber aufgrund des Cinnamon-Desktops etwas anspruchsloser als Ubuntu und läuft notfalls auch mit einem GB Speicher.