Die Microsoft Unified Communications-Strategie

OCS und Telefonie

Beibehalten wird beim OCS natürlich die bereits vom LCS bekannte Teleonieintegration. Dadurch kann das an der Telefonanlage angeschlossene Telefon über den PC gesteuert werden.

Allerdings geht es mit der Integration deutlichweiter. So werden auch Telefongespräche zwischen PC und klassischem Telefon und umgekehrt möglich. Microsoft hat dazu ein entsprechendes Gateway eingebaut.

Doch OCS ersetzt die Telefonanlage nicht komplett, sondern integriert sich mit dieser. Das geschieht über die Protokolle SIP und RTP. Im Idealfall unterstützt die TK-Anlage diese Protkolle von Haus aus. Das ist jedoch selbst bei den meisten topaktuellen VoIP-Anlagen nicht der Fall. Daher muss die Anbindung zwischen der Microsoftund der klassischen TK-Welt über Gateways erfolgen. Zum einen gibt es hierfür Applicances von AudioCodes und Intel, zum anderen sind Lösungen zu erwarten, bei denen ein unter Windows laufender Dienst, der mit einer lokal installierten Voice-Karte kommuniziert, die Konvertierung der Protokolle übernimmt.

Bild 1: Partner werden IPTelefone anbieten, auf deren Display eine spezielle Version des Communicators läuft.
Bild 1: Partner werden IPTelefone anbieten, auf deren Display eine spezielle Version des Communicators läuft.

Obwohl gerade die Integration von PC und TKAnlage eine der vielversprechendsten Innovationen im Umfeld der Unified Communications Story von Microsoft ist, gibt es hier noch einiges an Unklarheiten und Unwägbarkeiten. Denn leider ist die klassische TK-Branche nicht ganz so schnell mit der Unterstützung neuer Protokolle und Funktionen, wie das in der durch Microsoft-Server geprägten Szene der Fall ist.

Office Communicator 2007

Die 2007er Version des Office Communicator ist primär eine Erweiterung der bekannten 2003er Version. Sie unterstützt vor allem die neuen Funktionen, die der OCS bietet, also zum Beispiel die Teilnahme an Audio- und Videokonferenzen mit mehreren Teilnehmern. Hinzu kommt, dass der neue Communicator ein vollwertiges SoftPhone wird, also über VoIP nicht nur mit anderen PCs, sondern auch mit klassischen Telefonen und sogar externen Teilnehmern kommunizieren kann. Voraussetzung für Letzteres ist natürlich die oben erwähnte Integration mit der TK-Anlage, da es in der aktuellen Microsoft-Strategie nicht vorgesehen ist, dass Microsoft selber eine TK-Anlage auf den Markt bringt.

Bild 2: Auch speziell auf den Communicator abgestimmte Headsets werden auf den Markt kommen.
Bild 2: Auch speziell auf den Communicator abgestimmte Headsets werden auf den Markt kommen.

Besonders mobile Anwender wird es freuen, dass der neue Communicator nun auch Video-, Audio- und Datenkonferenzen über den LCS Access Proxy unterstützt. Somit kann der sichere Zugriff von außen ohne VPN nicht mehr nur für Präsenz und Instant Messaging, sondern auch für die anderen Kommunikationsverfahren genutzt werden.

Neu ist auch die Unterstützung für Verteilerlisten, die im Active Directory gespeichert sind. Möchte man zum Beispiel eine Abteilung zu seinen Kontakten hinzufügen, muss man dies nicht für jede Person einzeln tun, sondern kann einfach die gesamte Gruppe integrieren.