Big Data, Cloud Computing, Mobile Computing

Die IDC-Trends für 2012

Mobile Computing, Cloud, soziale Netzwerke und Big Data - bis zum Jahr 2020 sollen diese Themen für 80 Prozent des Wachstums bei den IT-Ausgaben verantwortlich sein. Dies prognostizieren die Marktforscher von IDC. Insgesamt soll ein Fünftel der IT-Ausgaben auf diese Themen entfallen.

Vor einem Jahr prognostizierten die Analysten von IDC, dass sich Mobile Computing, Cloud-Dienste, soziale Netzwerke und Technologien zur Analyse von Big Data zum Mainstream entwickeln würden. Mittlerweile sehen sie diese Themen als im Mainstream angekommen. Die Experten erwarten, dass die genannten Technologien von heute bis zum Jahr 2020 für mindesten 80 Prozent des Wachstums bei den IT-Ausgaben verantwortlich sein werden.

IDC prognostiziert für 2012, dass die gesamten IT-Ausgaben weltweit um 6,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 1,8 Billionen Dollar steigen werden. Ein Fünftel dieser Ausgaben entfällt dabei auf die oben genannten Technologien: Smartphones, Tablets, Cloud-Dienste, soziale Netzwerke und Big Data. Für mehr als die Hälfte des weltweiten Wachstums der IT-Ausgaben sind nach Angaben von IDC die Schwellenmärkte (alle Märkte außer Nordamerika, Westeuropa, Japan, Australien und Neuseeland) verantwortlich. Die zunehmende Bedeutung dieser Märkte zeigt sich auch in der Vorhersage von IDC, dass China im Laufe des Jahres Japan als weltweit zweitgrößten IT-Markt ablösen wird.

1. Mobile Technologien

Für mobile Technologien sagen die IDC-Analysten im kommenden Jahr ebenso Aufwind voraus. Mobile Geräte wie Smartphones und Tablets überholen PCs sowohl bei den Stückzahlen als auch bei den Investitionen. Bei IDC geht man davon aus, dass sich der Wettbewerb am Mobile-Markt 2012 verschärfen wird: Microsoft tritt in den Wettbewerb um die Vormachtstellung bei den mobilen Betriebssystemen ein und mit dem Kindle Fire fordert Amazon Apples iPad heraus.

2. Cloud Computing

Auch der Cloud-Bereich wird 2012 vom Wettbewerb bestimmt sein, prognostizieren die IDC-Analysten. Der strategische Schwerpunkt soll sich vom Aufbau von Infrastrukturen hin zur Schaffung von Anwendungsplattformen und Ökosystemen verlagern. Bei den Enterprise-Plattformen bekommen etablierte Anbieter wie IBM, Microsoft und Oracle Konkurrenz durch Amazon, Google, Salesforce.com und VMware. Ein Indiz dafür sehen die IDC-Experten unter anderem darin, dass Amazon Web Services im Jahr 2012 über eine Milliarde Dollar im Geschäft mit Cloud-Diensten umsetzen wird. Das Enterprise-Geschäft von Google zieht in den kommenden 18 Monaten nach, prognostiziert IDC. Die IDC-Vorhersage enthält eine weitere Zahl, die die Bedeutung des Cloud-Bereichs unterstreicht: 80 Prozent der neuen, kommerziellen Unternehmensanwendungen werden 2012 auf Cloud-Plattformen eingeführt.

4. Soziale Netzwerke

Auch die sozialen Netzwerke spielen bei der IDC-Prognose für das Jahr 2012 eine zentrale Rolle. Technologie in diesem Bereich soll im kommenden Jahr eine Pflichtkomponente in der Strategie aller wichtigen IT-Anbieter werden. IDC rechnet damit, dass es bei einigen wichtigen IT-Anbietern demonstrative Übernahmen im Segment der sozialen Netzwerke geben wird. In Unternehmen wie LinkedIn, Spigit, BrightIdea, Attensity oder Lithium sehen die IDC-Analysten logische Übernahmekandidaten für Microsoft, IBM und Oracle. Sie rechnen außerdem damit, dass Facebook weiter versuchen wird, seine Rolle als Plattform der Wahl im Business-to-Consumer-Geschäft zu stärken.

5. Big Data

Schließlich gehen die Analysten davon aus, dass Big Data sich im kommenden Jahr zu einer unverzichtbaren Komponente entwickeln wird. Die Masse an digitalen Inhalten soll auf 2,7 Zettabyte (1021 Byte) steigen, im Vergleich zu 2011 ist das ein Zuwachs um 48 Prozent. Über 90 Prozent dieser Informationen werden laut IDC unstrukturierte Daten sein, etwa Bilder, Videos, MP3-Dateien und Daten auf Grundlage sozialer Netzwerke. Unternehmen seien daran interessiert, aus diesen Daten wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen. Deshalb gehen die IDC-Analysten davon aus, dass sich Angebote, bei denen Daten und analytische Technologien enger miteinander verzahnt sind, 2012 etablieren. Zu diesen Angeboten zählen sie zum Beispiel In-Memory-Datenbanken und BI-Werkzeuge.

Die Analysten glauben, dass der Wettlauf um künftige Umsätze begonnen hat und rechnen damit, dass 2012 von den ersten ernsthaften Kämpfen um die Führungsrollen im Markt geprägt sein wird. "Ende 2012 werden wir einen guten Eindruck davon haben, welche Anbieter bis zum Ende des Jahrzehnts zu den Branchenführern gehören und welche nicht", glaubt Frank Gens, Senior Vice President und Chief Analyst bei IDC.

Die Prognose der Marktforscher von IDC für das kommende Jahr ist unter dem Titel IDC Predictions 2012: Competing for 2020 erschienen. (mje)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation CIO.de.