Was planen IT-Chefs für das Jahr 2014?

Die guten Vorsätze der CIOs

Reden, reden, reden

Mit Business-Prozess-Management (BPM) wird sich Hartmut Willebrand, CIO und Director IT für Deutschland, Österreich und die Schweiz bei der Aon Holding, im kommenden Jahr ausführlich beschäftigen. Durch größere Prozesstransparenz und einen gewandelten Workflow soll jeder Mitarbeiter auch über den Bearbeitungsstand komplexer Vorgänge jederzeit Auskunft geben können.

Komplexität gibt es bei Aon genug. Das Unternehmen beschäftigt in 120 Ländern rund 65.000 Mitarbeiter, davon 1670 in Deutschland. Sie vermakeln technische Versicherungen und Rückversicherungen, und sie beraten im Risiko-Management. Zu den Kundenbranchen zählen Anlagenbau, Finanzindustrie, Luft- und Raumfahrt sowie Bauwirtschaft. Entsprechend heterogen ist die IT. Und hier greift Willebrand ein: "BPM ist der Klebstoff, um die Systeme zu verbinden und den Datenfluss zu optimieren."

Hartmut Willebrand, Aon, wird 2014 die Total Cost of Ownership der IT-Leistungen betrachten und einen globalen Service-Desk etablieren.
Hartmut Willebrand, Aon, wird 2014 die Total Cost of Ownership der IT-Leistungen betrachten und einen globalen Service-Desk etablieren.
Foto: Aon Holding

Eine effizientere, standardisiertere IT zwingt die Anwender, sich umzustellen. Das macht Vielen Sorgen. Und dadurch sieht sich der CIO gefordert. Stünden Veränderungen an, müssten die Führungskräfte viel Präsenz zeigen und offene Diskussionen zulassen, sagt er, nicht nur in Meetings, sondern auch in der Kaffeeküche und auf dem Flur: "Reden, reden, reden, und so einfach wie möglich, mit möglichst wenigen Buzzwords. Das ist schwieriger als die Technik, daran habe ich zu knabbern."

Die IT wird sich dieses Jahr auch an standardisierteres Arbeiten gewöhnen müssen: Eingeführt werden sollen die TCO-Betrachtung der IT-Leistungen, ein Servicekatalog und ein globaler Service-Desk, der rund um die Uhr arbeitet. Yammer und Sharepoint sollen die Collaboration erweitern, VoIP die Basis für Telefonie bilden.

Binnen eines Jahres hat Willebrand in Deutschland für 1500 Mitarbeiter Windows XP gegen Windows 7 ausgetauscht und dabei ein Drittel aller sonstigen Softwareprodukte abgeschaltet. Eine ähnliche Bereinigung plant er nun für Österreich und die Schweiz. Aber das Dickicht wird sich auch 2014 nicht für alle Zeit lichten lassen: "Da ständig neue Software in die Welt gelangt, stellt sich das Problem immer wieder neu."