Wenn StudiVZ & Co. die Karriere negativ beeinflussen

Die Community-Falle – Social Networks als Karriere-Killer

Persönliche Daten sind heiß begehrt

Wer heute Informationen über Personen sucht, muss nicht erst die Polizei einschalten, um fündig zu werden. Oft gibt Google schon explizite Informationen preis. Reicht das nicht, helfen Personensuchmaschinen wie Yasni und Spock weiter. Aber für den Schutz persönlicher Daten besonders kritisch sind Communities, auch Social Networks genannt. Nirgendwo präsentieren User mehr persönliche Informationen als hier, und gerade Personalabteilungen interessieren sich vermehrt für die Profile ihrer Job-Aspiranten.

Kerstin Krockauer, Director Human Resources der IDG Communications Media AG weiß: „Nach einem Bewerbungsgespräch ist es je nach ausgeschriebener Stelle durchaus üblich, in der Business-Community Xing zusätzliche Informationen über die Person einzuholen.“ Es sei zwar „unseriös, in Social Networks wie StudiVZ“ zu recherchieren, dennoch ist Krockauer davon überzeugt, dass dies „in Zukunft einen höheren Stellenwert“ einnehmen wird.

Detaillierte Profile: Auf den Profilseiten der StudiVZ-Mitglieder finden sich massig persönliche Informationen. (Quelle: StudiVZ)
Detaillierte Profile: Auf den Profilseiten der StudiVZ-Mitglieder finden sich massig persönliche Informationen. (Quelle: StudiVZ)

Deutschlands größte Community ist das ursprünglich nur für Studenten gegründete StudiVZ. In Amerika war das Prinzip der Communities bereits ein alter Hut, als StudiVZ das System kopierte und etablierte. Innerhalb von nur fünf Monaten nach der Gründung war die Zahl der StudiVZ-Mitglieder von 50.000 auf über eine Million gewachsen. Heute hat die Plattform mehr als fünf Millionen Mitglieder – doppelt so viele, wie es Studenten in Deutschland gibt. Und wer sich mit dem Studentenportal nicht identifizieren kann, versucht es eben im fast genauso großen SchülerVZ für Schüler, der riesigen Business-Community Xing, ehemals OpenBC, MySpace – oft von Promis und Musikern genutzt, den mittlerweile städteübergreifenden Lokalisten oder eben mit dem Original von StudiVZ – Facebook, um nur ein paar wenige zu nennen. Insgesamt waren im April 2008 knapp neun Millionen Deutsche in mindestens einer Community aktiv. Bis zum Jahr 2012 wird fast ein Viertel aller Deutschen solche Communities nutzen, prognostiziert eine Studie vom Branchenanalyst Datamonitor.