Marktforscher Crisp Research

Die 5 wichtigsten Cloud Trends 2016

3. Platform-Services

Microservices-Architekturen sind der ultimative Trend, wenn es um die Entwicklung moderner System- und Applikationslandschaften geht. Durch das Aufbrechen von Applikationen auf die atomare Ebene einzelner Prozesse und Funktionen („Microservices“) beziehen sich Updates oder Patches nur auf einzelne Teile des Systems und niemals auf die gesamte Applikation. So können einzelne Microservices leicht durch neue ersetzt sowie Innovationen mit kurzer „Time to Market“ realisiert werden. Während der Entwicklung einer Microservice-Architektur geht es in erster Linie darum, den Fokus auf die eigene Applikationsarchitektur zu richten und eigene Microservices zu entwickeln. Dafür die notwendigen Kompetenzen aufzubauen oder das richtige Personal zu finden, ist heute aber weiterhin keine leichte Aufgabe.

Mit den Platform-Services hat sich in den letzten Jahren ein Trend gefestigt, mit denen CIOs und CTOs ihre Entwicklermannschaften mit bereits fertigen Microservices unterstützen können. Public-Cloud-IaaS-Anbieter wie Amazon Web Services oder Microsoft Azure treiben den Trend maßgeblich voran. Ein Platform-Service kapselt eine abgeschlossene Funktionalität und wird unabhängig entwickelt und betrieben. Es handelt sich dabei also um eine kleine eigenständige Softwarekomponente (Service), die eine Teilfunktion innerhalb einer großen, verteilten Softwareapplikation bereitstellt.

Mit diesen Services lassen sich Applikationen schneller entwickeln, da die Bausteine nicht mehr selbst entwickelt werden müssen und sich stattdessen direkt als Module im eigenen Quellcode verwenden lassen. Damit können sich Entwickler und IT-Abteilungen ganz auf die Entwicklung der eigentlichen Kernfunktionalität ihrer Anwendung konzentrieren. Sie sind mit diesen Enablement-Services zudem in der Lage, besser auf die Anforderungen aus den Fachabteilungen zu reagieren und damit für eine kürzere Time-to-Market zu sorgen.

4. Infrastructure as Code

Der Administrator 1.0 klickt – der Administrator 2.0 programmiert! So lässt sich der fundamentale Wandel im Rechenzentrum beschreiben, der angetrieben durch Cloud Computing und die Automatisierung der Bestell-, Konfigurations-, Deployment- und Administrationsprozesse der IT-Infrastruktur in vollem Gange ist. Infrastructure as Code ist für IT-Infrastrukturentscheider der kommende Evolutionsschritt auf dem Weg zu einer dynamischen und autonomen Infrastrukturbasis.

Er ist die logische Folge der technologischen Entwicklung auf den Gebieten des „Software-Defined-Data Centers“ und „Infrastructure-as-a-Service“, sprich Cloud-Infrastrukturdiensten, die via API auf Cloud-Plattformen zur Verfügung gestellt und über Befehle auf der Kommandozeile konfiguriert werden. Scripten statt Schrauben heißt es für Administratoren zukünftig. Denn die IT-Infrastruktur der Zukunft, die „Digital Infrastructure Platform“, stellt nicht mehr Hardware sondern Infrastruktur als Dienstleistung zur Verfügung. Unternehmen, die sich diesem Trend nicht mit eigenen Personalressourcen stellen wollen, werden in den nächsten Jahren für eine enorme Nachfrage nach sogenannten „Managed Public Cloud Services“ sorgen.