Deutschlands neuer Number Cruncher: Der Supercomputer HLRB II

Die Vorzüge des neuen Rechners

Die besonderen Vorzüge des neuen Systems bestehen nicht nur in der oben genannten Spitzenrechenleistung, sondern auch in einer breiten Palette von Eigenschaften, deren Zusammenspiel eine sehr effiziente Nutzung des neuen Rechners ermöglicht. Die wichtigsten dieser Eigenschaften seien im Folgenden aufgezählt:

1. Das System ist in 16 Einheiten (Partitionen) mit jeweils 256 Prozessoren unterteilt, wobei jeder Partition ein logisch einheitlich ansprechbarer Hauptspeicher von 1 TByte zur Verfügung steht; kein anderes System in Europa weist derzeit diese spezielle Fähigkeit auf. In geeigneter Weise parallelisierte Programme können mehrere Partitionen gleichzeitig benutzen. Im Laufe des Betriebs und insbesondere mit der Installation der zweiten Ausbaustufe wird die Größe dieser Partitionen weiter wachsen.

2. Das System weist eine hohe aggregierte Bandbreite zum Hauptspeicher auf, weil jedem Prozessor ein eigener Speicherkanal zur Verfügung steht. Damit sind datenintensive Simulationen sehr effizient durchführbar. Weil darüber hinaus jedem Prozessor ein 6 Megabytes großer schneller Cache-Speicher zur Verfügung steht, lassen sich manche Anwendungen sogar überproportional zur Zahl der verwendeten Prozessoren beschleunigen.

3. Der für die Ablage und Weiterverarbeitung von Daten verfügbare Hintergrundspeicher ist bezüglich Quantität und Qualität besonders performant ausgelegt worden: Es stehen für große Datensätze 300 TByte an Plattenplatz zur Verfügung. Die Daten können mit einer aggregierten Bandbreite von 20 GBytes/s gelesen oder geschrieben werden. Damit kann theoretisch der Hauptspeicherinhalt des Gesamtsystems innerhalb einer Viertelstunde auf die Platten herausgeschrieben werden. Da viele wissenschaftliche Programme in regelmäßigen Abständen Daten herausschreiben oder einlesen, wird hierdurch ein mitunter deutlicher Flaschenhals, der auf anderen Systemen zu leer stehenden Prozessoren führt, behoben.