PAC-Studie

Deutschland hinkt bei Social Collaboration hinterher

In Sachen Social Collaboration gibt es mittlerweile zwar viele Initiativen; die Umsetzung steht aber häufig noch am Anfang.

Laut einer Studie des Analyse- und Beratungsunternehmens Pierre Audoin Consultants (PAC) ist das Interesse an Social Collaboration in Unternehmen in Europa sehr groß. Vielfach wurden auch schon Projekte initiiert, aber die Umsetzung steht häufig noch am Anfang.

Social Collaboration sei längst kein Nischenthema mehr, so die Experten. In knapp 60 Prozent der befragten Unternehmen werden bereits erste Initiativen gestartet. Allerdings berichten nur elf Prozent der Fachbereichsverantwortlichen von vollständig abgeschlossenen Projekten. In jedem dritten Unternehmen stecken die Initiativen noch in der Test- und Planungsphase.

Öffentliche Social-Networking-Dienste haben sich im Geschäftsalltag etabliert. Sie werden aber bislang häufig nur geduldet und nicht aktiv gefördert oder in die Social-Collaboration-Umsetzung integriert. Zudem sind Verbote immer noch an der Tagesordnung. In 31 Prozent der Unternehmen ist beispielsweise die Nutzung von Microblogging-Diensten wie Twitter untersagt.

Die Implementierung einzelner Social-Networking-Anwendungen reicht für die erfolgreiche Umsetzung von Social Collaboration nicht aus. "In den meisten Fällen fehlt die für eine effektive Vernetzung notwendige Selbstbestimmung und Flexibilität der Mitarbeiter", sagt der Lead-Analyst der Studie, Dr. Andreas Stiehler. "Auch gibt es meist noch keine Regelwerke für die Vernetzung." Außerdem vermissen zwei Drittel der Befragten eine aktive Mitwirkung des Managements.

Die größte Barriere für die Realisierung von Social-Collaboration-Konzepten sind aus Sicht der Fachbereichsleiter jedoch Bedenken hinsichtlich Datensicherheit sowie die Angst vor einem Abfluss von Unternehmenswissen.

Social-Collaboration-Initiativen werden laut PAC heute nicht als klassisches IT-Projekt initiiert, koordiniert und finanziert. Mehr als drei Viertel der entsprechenden Projekte wurden von den Fachbereichen oder vom Top-Management angestoßen. Dennoch funktioniert Social Collaboration nicht losgelöst von der IT. Für mehr als 80 Prozent der Befragten ist ein dediziertes Sicherheitskonzept ein absolutes Must have und mehr als 60 Prozent bestehen auf Möglichkeiten zur Datenanalyse. Auch die Integration mit anderen IT-Anwendungen wird, so die Studie, immer wichtiger. "Das Zusammenspiel von Business und IT ist der Schlüssel zum Erfolg. Der CIO muss deshalb nicht zum Chief Social Officer konvertieren, sollte aber bei der Planung mit am Tisch sitzen", so Stiehler weiter.