Verschlüsselung und Anti-Malware als Gegenmaßnahmen

Deutsche Unternehmen werden sensibler für Cyber-Attacken

Aktuell fürchten immer mehr Unternehmen den Verlust sensibler Daten und treffen konkrete Vorkehrungen, so das Ergebnis einer jährlichen Erhebung des Ponemon-Instituts. Demnach hätten bereits mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen Festplatten von Anwendern verschlüsselt, aus Furcht vor Cyber-Attacken.

"Die Deutschen haben sich nicht zuletzt wegen Cyber-Attacken in den vergangenen Jahren sowie aufgrund der Folgen durch die Wikileaks-Enthüllungen mehr als die Österreicher auf die Gefahren aus dem Netz vorbereitet", sagt Datenschützer Hans Zeger von der Arge Daten gegenüber pressetext. Der Branchenkenner hält es für möglich, mit einfachen Angriffen 90 Prozent der behördlichen IT-Systeme in Österreich "auszuknipsen".

Das Bewusstsein, Opfer eines Angriffes zu werden, bleibt gerade für kleinere Unternehmen bedeutsam. Denn der vom IT-Security-Anbieter Symantec in Auftrag gegebenen Studie nach ist der Anteil deutscher Unternehmen, die von Angriffen und Datendiebstahl betroffen sind, ist im Vergleich zum Vorjahr mit 53 Prozent zwar stabil geblieben, jedoch längst nicht befriedigend. Anders die Lage in den USA: Hier geschah eine waren 88 Prozent der Firmen binnen eines Jahres ziel einer Attacke.

"Vor allem viele kleingewerbliche Unternehmen sind von der rasant wachsenden Komplexität der Datensicherheit überfordert. Das mag auch mit den Kosten zu tun haben. Denn mit einer hübschen Webseite allein ist es nicht getan. Software sollte zu jeder Zeit aktualisiert und IT-Strukturen angepasst werden", fordert Zeger auf pressetext-Nachfrage. Alle befragten deutschen Betriebe gehen davon aus, in den nächsten zwölf bis 24 Monaten Opfer eines solchen Zwischenfalls zu werden.

Auch wenn 98 Prozent erwarten, dass ihr Netzwerk oder ihre Unternehmenssysteme von Malware befallen werden könnte, ist das Thema IT-Security in der Prioritätenliste nach oben gerutscht. Hatten deutsche Unternehmen 2007 noch angegeben, Malware-Schutz stehe auf Platz acht, ist die Aufgabe inzwischen um drei Plätze zu Priorität fünf aufgestiegen. Viele Unternehmen erwarten, dass Angreifer zuerst ungeschützte Daten ins Visier nehmen werden.

Da dies in zunehmendem Ausmaß auch für mobile Endgeräte zutrifft, schätzen 72 Prozent der Befragten die Verschlüsselung dieser Geräte als wichtig oder sehr wichtig ein. Das sind schon zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Nach 51 Prozent im Vorjahr haben sich inzwischen bereits 62 Prozent der befragten deutschen Firmen eine Datenverschlüsselungslösung zugelegt. Somit nimmt Verschlüsselung einen wichtigeren Stellenwert im Rahmen des Risikomanagements ein. (pte/fho)