Detailtest: 50 Mainboards

Aller Laster Anfang

Neu ist die Schummelei nicht. Bereits im September 2000 fiel uns bei einem Mainboard-Test eine zu hohe FSB-Taktfrequenz bei einem Asus A7V negativ auf.

Im August 2001 war wieder ein Asus-Board "zu schnell". Das A7M266 arbeitete bei FSB 100 mit 1 MHz zu viel. In diesem Test erwischten wir aber auch noch ein MSI K7T266 Pro-R mit zu hoher FSB-Taktfrequenz.

Im März 2002 hatten wir dagegen schon Mühe, für bestimmte Chipsätze ein geeignetes Referenz-Board zu finden - in vielen Fällen war das KO-Kriterium die insgeheim zu hohe FSB-Taktfrequenz. Freute sich während der CeBIT 2001 noch ein Hersteller über den "investigativen Journalismus und den hohen Messaufwand bei tecCHANNEL", der die Tricks seiner Mitbewerber entlarvte, so setzt sie die Firma nun selbst bei vielen ihrer Produkte ein.

Auf ihren Pressetouren tingeln die Marketing-Leute der Mainboard-Hersteller von Redaktion zu Redaktion. Dabei wird auch schon mal verschämt die Frage gestellt, was denn von der überhöhten Taktfrequenz der Konkurrenz zu halten sei? Letztlich entsteht bei diesen Gesprächen der Eindruck, dass da jemand das Terrain für eigene Schummeleien sondiert. Reagiert der Redakteur negativ, ist das Thema zumindest für den Besuchstermin vom Tisch.

Was im Herbst 2000 noch die Ausnahme war, wird mehr und mehr zur Plage. Der Grund für diese Tricks dürfte wohl der Verkaufserfolg dieser getunten und dadurch mit Awards ausgezeichneten Mainboards sein. Der Kunde ist dabei der Dumme.