Der "typische" Hacker wohnt noch bei den Eltern

Der typische Internet-Hacker ist männlich, zwischen 16 und 21 Jahren alt und lebt bei seinen Eltern. Dies ergab eine Studie zum "Account-Missbrauch im Internet" des deutschen Kriminalistischen Instituts des Bundeskriminalamts (BKA).

Das BKA hat gemeinsam mit der Universität Münster einen Fragebogen entwickelt, der an beteiligte Staatsanwaltschaften, Gerichte und Eltern von Tatverdächtigen verschickt wurde. Insgesamt wurden 599 Fragebögen ausgewertet. Beim Account-Missbrauch werden mit fremden Zugangsdaten Internet-Verbindungen auf Kosten des Opfers aufgebaut. Dabei profilierten sich nach Angaben des BKA drei Typen von Hackern.

Als "typische" Hacker seien 65,8 Prozent der befragten Tatverdächtigen einzustufen. Der typische Hacker sei männlichen Geschlechts, zwischen 16 und 21 Jahren alt und wohne bei seinen Eltern.

Neben einer mittleren beziehungsweise gehobenen Schulbildung verfüge er über mittlere bis sehr gute Computerkenntnisse, die er autodidaktisch erworben habe. Gründe für den Missbrauch sind in dieser Gruppe laut BKA in erster Linie wirtschaftlicher Natur. Dem typischen Hacker gehe es zudem um das Ausprobieren.

Der "untypische" Täter (28,4 der Tatverdächtigen) ist der Auswertung zufolge auch männlich, jedoch älter als der typische Täter. Diese zweite Gruppe verfüge über mehr Geld und mehr PC-Erfahrung als die erste Gruppe.

Schließlich waren 5,8 Prozent der befragten Tatverdächtigen Frauen. Nach Angaben des BKA sind sie im Schnitt 34,7 Jahre alt und haben geringere EDV-Kenntnisse und langsamere Rechner als die männlichen Täter. Ihr Hauptmotiv bestehe zumeist ebenfalls im Ausprobieren oder in wirtschaftlichen Erwägungen.

Nur zwei Frauen wussten offenbar, dass sie eine strafbare Handlung begingen, bei den männlichen Tatverdächtigen waren es rund 32 Prozent. (bsc)