Ergonomie im Bürozimmer

Der perfekte PC-Arbeitsplatz im Büro und Home-Office

Akustik und Raumklima

Wer kennt das nicht: In der einen Gaststätte versteht man auch ohne Musik sein eigenes Wort nicht, in der anderen jedes Wort im Raum, nur nicht das des Gegenübers, im besten Fall kann man sich genau auf den oder die Gesprächspartner konzentrieren. Die Akustik in der Architektur ist eine Wissenschaft für sich und gibt selbst Experten immer noch Rätsel auf. Trotz exakt berechenbarer Parameter wie der ideale Nachhall von 1,5 bis 2,0 Sekunden zählen barocke "Schuhschachteln" wie der große Musikvereinssaal in Wien mit all ihren Schnörkeln immer noch zu den besten Konzertsälen der Welt. Umstritten wie die Hamburger Elbphilharmonie selbst ist im Vorfeld schon das Klangergebnis mit den 10.000 aufwendig gefrästen Gipsfaserplatten.

Aber zurück zu Büros. Hier müssen es keine millionenschweren Investitionen in die Verbesserung der Akustik sein. Manchmal tun es auch ganz einfache Mittel. Zusätzlich zu Schallschutzwänden bieten sich Teppiche, Bilder, Möbel und Pflanzen als Schallschlucker an. Letztere sind zugleich natürliche Klimaanlage und Luftbefeuchter für trockene Heizungsluft im Winter. Denn am besten lässt sich nach medizinischen Erkenntnissen bei Temperaturen zwischen 19 und 22 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von 50 bis 60 Prozent am PC arbeiten. Bei Temperaturen jenseits der 26 Grad Celsius soll die Leistungsfähigkeit rapide sinken.

Akustik-Hoffnung Elbphilharmonie: Der Große Saal der Hamburger Elbphilharmonie soll durch die von dem Star-Akustiker Yasuhisa Toyota entworfenen "Weißen Haut" aus rund 10.000 Puzzle-Teilen mal zu einem der besten Konzertsäle der Welt zählen. Manche der 3-D-gefrästen Gipsfaserplatten wiegen rund eine halbe Tonne.
Akustik-Hoffnung Elbphilharmonie: Der Große Saal der Hamburger Elbphilharmonie soll durch die von dem Star-Akustiker Yasuhisa Toyota entworfenen "Weißen Haut" aus rund 10.000 Puzzle-Teilen mal zu einem der besten Konzertsäle der Welt zählen. Manche der 3-D-gefrästen Gipsfaserplatten wiegen rund eine halbe Tonne.
Foto: Herzog de Meuron

Der Gesetzgeber hat die Empfehlungen 2011 aufgegriffen und in der Arbeitsstättenverordnung Temperaturschwellen festgelegt. Oberhalb der 26-Grad-Marke ist der Arbeitgeber verpflichtet zu handeln, indem er zum Beispiel die Bekleidungsregeln lockert, Jalousien herunterlässt oder einzelne Geräte abschaltet. Von den Schwellen jenseits der 30 oder gar 35 Grad Celsius ganz zu schweigen.

Wie die Hitze zu bekämpfen ist, das bleibt jedem Arbeitgeber selbst überlassen. Empfohlen wird unter anderem, sehr früh am Morgen oder nachts zu lüften und Hitzeschutzmaßnahmen zu ergreifen, die noch genügend Tageslicht durchlassen. Gut bis sehr gut geeignet sind Außenjalousien, lichtdurchlässige Fenstermarkisen oder Hitzeschutzfolien, die allerdings grundsätzlich weniger Licht in den Raum lassen. Perfekt wird der Arbeitsplatz, wenn sich der Sonnenschutz von innen individuell steuern lässt und nicht nur zentral. Interne Lösungen wie Gardinen, Plissees oder Innenjalousien lassen bei hoher Sonneneinstrahlung immer etwas Hitze durchs Fenster eindringen. Außerdem sind sie je nach Öffnung und Wahl der Stoffe oder Materialien immer eine Gratwanderung zwischen zu wenig Tageslicht oder zu wenig effektiven Hitzeschutz. Waben- oder Duo-Plissees mit zwei verschiedenen Stoffen, einem hellen und einem dunklen, können die Lösung sein, sind aber nicht ganz günstig.