Trends 2016

Der Mac im Jahr 2016: So wird OS X 10.12

Apple aktualisiert alljährliche seine Betriebssysteme. OS X 10.12 wird wieder nach einer Sehenswürdigkeit in Kalifornien benannt. Das wissen wir bereits über den El-Capitan-Nachfolger.

Apple hat intern die Tests für OS X 10.12, die nächste große Version für alle Macs, erheblich hochgefahren. Sicher ist bereits, dass es keinen Zusammenschluss mit iOS geben wird. Schon jetzt erfährt man aber von etlichen interessanten Neuerungen, die es womöglich in die neue Version schaffen werden.

OS X 10.12 wird wie seine drei Vorgänger Mavericks, Yosemite und El Capitan gewiss wieder nach einer Sehenswürdigkeit in Kalifornien benannt. Der interne Name für Version 10.12 lautet aber "Fuji", wie informierte Kreise berichten. Das ist überhaupt kein Hinweis auf den finalen Namen, El Capitan hieß vor einem Jahr während der Projektphase etwa "Gala". Dass aber die Entwicklung schon über die Planungsphase hinausgegangen ist, zeigen die Analysedaten verschiedener Websites, in denen ein starker Zuwachs an Zugriffen von OS X 10.12 zu sehen ist. Der Versionssprung wird wie zuletzt wieder nicht besonders groß ausfallen, wenn schon jetzt Alpha-Systeme im Web unterwegs sind. Aller Voraussicht nach wird Apple im kommenden Jahr wieder in der ersten Juni-Woche nach San Francisco zur WWDC laden und dort OS X 10.12 und iOS 10 zeigen. Im September oder Oktober werden die beiden Betriebssysteme nach einem mehrwöchigen öffentlichen Betatest zum kostenlosen Download in den App Stores bereit stehen.

OS X Malibu, OS X Napa Valley, OS X Golden Gate?

Wie in den letzten Jahren drehen sich die ersten Spekulationen über den neuen Namen der neuen OS-X-Version. Apple schenkt diesem “Spektakel” auch immer die ersten Minuten jeder Präsentation und Craig "Hairforce One" Federighi darf ein paar Sparwitze reißen. Gerüchte über den Namen gibt es so viele wie berühmte Gegend in und um San Francisco. Wer weiß, was Apples oberster Software-Chef diesmal aus dem Hut zaubert. Der Name ist der einzige Punkt, mit Apple die Nutzer vollkommen überraschen kann. Theoretisch würde eine Festlegung noch wenige Tage vor der Präsentation genügen. Denn Namen sind Schall und Rauch. Was aber wird sich hinter OS X 10.12 verbergen?

BTRFS als neues Dateisystem

Schon mit der zweiten Version der Version der Programmiersprache Swift hat Apple verdeutlicht, wo die Reise hingehen soll: Wie Microsoft und Google verspricht sich die Firma aus Cupertino mit Offenheit, ein neues Image zu formen. Der nächste Schritt wäre mit dem neuen Dateisystem BTRFS möglich. Dieses vor allem in der Linux-Gemeinde bekannte Dateisystem ist vor allem wegen seiner höheren Fehlertoleranz und besseren Adminisitrierbarkeit beliebt.

Warum sollte Apple aber von HFS+ wechseln? Gründe hierfür sind nicht offensichtlich. Wünschte Apple jedoch ein einheitliches Dateisystem für OS X und iOS, käme BTRFS womöglich ins Spiel. Die Vereinheitlichung könnte die Kosten für die Wartung der Systeme verringern. Ein weiterer denkbarer Grund: HFS+ ist bereits seit 1998 auf dem Markt, Apple führte es mit Mac-OS 8.1 ein. Es wäre an der Zeit, Altlasten über Bord zu werfen.

Bekannte Nutzer von BTRFS sind unter anderem Facebook und der finnische Smartphone Hersteller Jolla. Ob Apple, wie bei HFS+, Eigenentwicklungen unter eigenen Lizenzen veröffentlicht, oder tatsächlich unter der derzeitigen GPL-Lizenz entwickelt, bleibt abzuwarten. Vor gut zehn Jahren hatte Apple bei der Entwicklung von OS X 10.5 Leopard schon über ein neues Dateisystem nachgedacht, den Umstieg auf ZFS (Zetabyte File System) aber im Jahr 2009 endgültig verworfen.

Time-Machine-Backup direkt in die iCloud schreiben

Apples Lösung für Sicherungskopien, Time Machine, war 2007 bei der Premiere von Mac-OS X 10.5 Leopard ihrer Zeit weit voraus, und hat auch bis heute keine große Konkurrenz zu fürchten. Mit mehr und mehr Fokus auf die iCloud dürfte auch der Mac bald direkt in die iCloud sichern und wiederherstellen dürfen. Mit angepassten Preisen und größeren Speicherlösungen wäre dies ein interessanter Ansatz.

Time Machin, das in OS X integrierte Backup-System greift in die iCloud aus
Time Machin, das in OS X integrierte Backup-System greift in die iCloud aus

Die erste Sicherung beansprucht bei Time Machine den größten Speicherplatz, anschließend sichert das System nur noch die Änderungen. Dennoch wäre beim ersten Backup und nach Systemupdates der Mac erst einmal mit langwierigen Hochladen in die iCloud beschäftigt. Mit einem Trick könnte Apple aber Abhilfe schaffen: Einkäufe über den iTunes und Apple Store könnte Time Machine bei der Sicherung ausschließen, da diese erneut aus dem Store heruntergeladen werden können. Anwendungen und Multimedia könnten also wegfallen, um mit Speicherplatz und Datenvolumen sparsam umzugehen.