Der Kabelsalat verschwindet

Bluetooth überall?

Möglich machen sollen solche Wunschträume künftig Bluetooth-Module, die in all diese Geräte eingebaut werden: Nicht länger und dicker als ein Streichholz, vereinen sie einen Radiosender und -empfänger, den Kommunikationsprozessor für den Rechneranschluss und einen Link-Manager, der die Übertragungsprotokolle abwickelt. Klein und leicht, preiswert in der Herstellung und vor allem sparsam im Energieverbrauch, eignen sich die Module für den Masseneinsatz in portablen Geräten. Bei einer Ausgangsleistung von ein Milliwatt der meisten Geräte dürften auch Gesundheitsapostel wenig an Bluetooth herumzumäkeln haben; selbst die für den Aufbau der aufwendigeren "Ad-hoc-LANs" erforderliche 20fache Leistung beträgt nur einen Bruchteil der Abstrahlung von D-Netz-Mobiltelefonen.

Der Radiosender arbeitet im 2,4-GHz-Bereich. Frequenz-Hopping soll nicht nur Schutz gegen Interferenzen bieten, die beispielsweise von Mikrowellenherden, schnurlosen DECT-Telefonen oder anderen Geräten verursacht werden könnten, die heute in vielen Haushalten und Büros zu finden sind. Auch der Bluetooth-Nachbar darf weder mithören können noch die Verbindung stören. Dafür springt der Sender bis zu 1600-mal pro Sekunde zwischen 79 Stufen des Frequenzbandes, das von 2402 MHz bis 2480 MHz reicht. Dementsprechend müssen Sender und Empfänger synchronisiert sein und genau die gleiche Sprungfolge für die Trägerfrequenz verwenden, was sich auch als eine potentielle Störungsquelle entpuppen könnte. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Technik in der Praxis verhält, wenn wirklich mehrere Bluetooth-Geräte unabhängig voneinander zum Einsatz kommen und Interferenzen auftreten.

Die Theorie jedoch ist einfach. Mit Hilfe der Synchronisation wird ein sogenanntes Piconet für maximal acht Geräte aufgebaut: Nur Nachrichten, die über die gemeinsam vereinbarte "Frequenz-Treppe" laufen, landen bei den Teilnehmern eines Bluetooth-Piconetzes, Signale anderer Quellen werden herausgefiltert. Die Daten schließlich werden der Sprungfolge durch eine binäre Frequenzmodulation angehängt. Damit auch mehrere Teilnehmer drahtlos kommunizieren können, treten bis zu zehn Piconets eines Empfangsbereichs miteinander in Kontakt. Der Gründer eines Teilnetzes, also das Gerät, das die erste Verbindung herstellt, nimmt unter den übrigen Mitgliedern eine primäre Stellung ein und gibt die innerhalb des Piconet gebräuchliche Sprungfolge vor.