Die Auswirkungen von Industrie 4.0

Der IT-Arbeitsmarkt 2025

Industrie 4.0 soll mehr neue Jobs schaffen

"Die Anpassung an Industrie 4.0 wird Herstellern die Schaffung neuer Jobs erlauben, um der aus dem Wachstum bestehender Märkte und der Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen resultierenden größeren Nachfrage gerecht zu werden", heißt es in der Analyse. "Dieses erfreuliche Szenario kontrastiert mit vergangenen Epochen technologischen Fortschritts, in denen die Zahl an industriellen Arbeitsplätzen trotz einer Steigerung des Produktionsausstoßes gesunken ist." In den deutschen Belegschaften hätten beispielsweise Automatisierung und Offshoring alleine zwischen 1997 und 2013 18 Prozent der Jobs gekostet.

In naher Zukunft soll sich die Lage nun positiver entwickeln. BCG hat auch ausgerechnet wie. Da es aber um Zahlen der Zukunft geht, basieren solche Rechnungen per se auf Annahmen. Die Analysten haben neun Szenarien durchgespielt. Im schlimmsten Fall, nämlich bei sehr rasanter Umsetzung von Industrie 4.0 und flauem zusätzlichen Umsatzwachstum von 0,5 Prozent im jährlichen Durchschnitt, gehen netto doch Jobs verloren - exakt 180.000. Das ist eines von lediglich zwei negativen Szenarien; im Optimalfall könnten satte 950.000 neue Jobs entstehen.

Ein Nettoplus von 350.000 Arbeitsplätzen

Am wahrscheinlichsten erscheint den Autoren aber ein in der Mitte liegendes Szenario: Mithilfe von Industrie 4.0 generieren die Unternehmen künftig 1 Prozent an zusätzlichem Umsatzwachstum im Jahr, die Adaptionsrate der genannten zehn Anwendungsfälle liegt bei 50 Prozent. Trifft das so ein, gibt es laut BCG ein Nettoplus an rund 350.000 Arbeitsplätzen. Das wäre ein Zuwachs von 5 Prozent, denn momentan beschäftigten die untersuchten 23 Branchen insgesamt 7 Millionen Menschen.

Der wachsende Einsatz von Robotics und Computerisierung sorgt in diesem Szenario demnach für den Verlust von rund 610.000 Jobs in Produktion und Montage. Überkompensiert wird dieser Effekt durch 960.000 neue Jobs. 760.000 dieser hinzukommenden Stellen sind dem zu Grunde gelegten Umsatzwachstum zu verdanken, der Rest entfällt auf hochqualifizierte Aufgaben in IT, Forschung & Entwicklung und Analyse.