IT-Profis verdienen deutlich mehr

Der große Gehaltsvergleich für IT-Fachkräfte 2015

Konzerne zahlen am besten

Nach wie vor beeinflusst die Unternehmensgröße stark die Höhe des Gehalts. Je größer das Unternehmen, umso höher die Vergütung. Um diesen Unterschied zu verdeutlichen, hat Compensation Partner die Gehälter aller IT-Fachkräfte eines Unternehmens in einen Topf geworfen und den Durchschnitt ermittelt. In einem mittelständischen Betrieb mit bis zu 100 Mitarbeitern nimmt der Computerfachmann rund 47.400 Euro im Jahr nach Hause, wechselt er dann zu einem größeren Mittelständler mit bis zu 1000 Beschäftigten, sind es gleich 7000 Euro mehr. Bevorzugt er einen Konzern, kommen noch einmal rund 15.000 Euro drauf, also etwa 70.000. Im Vorjahr machte dieser Unterschied nur 10.000 Euro aus. Um weitere 40.000 bis 60.000 Euro kann das Gehalt steigen, wenn der IT-Experte eine Führungsfunktion mit Personalverantwortung übernimmt.

Große Gehaltsunterschiede lassen sich zwischen den Regionen feststellen. Während Arbeitgeber in Metropolen wie Frankfurt am Main und München rund 20 Prozent mehr als der Bundesdurchschnitt bezahlen, müssen sich IT-Mitarbeiter in Niedersachsen oder Schleswig-Holstein mit zehn bis 15 Prozent unter dem Durchschnitt bescheiden. Noch stärker - aber auch das ist keine neue Erkenntnis - ist das Gefälle zwischen Ost und West. So liegt das Schlusslicht Mecklenburg-Vorpommern fast 30 Prozent und selbst die Hightech-Region Dresden noch rund 20 Prozent unter dem Durchschnitt. Damit vergrößert sich die Schere zwischen Ost und West, vor zwei Jahren lagen die ostdeutschen Regionen nämlich nur um zehn bis 20 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. Es scheint also noch etwas zu dauern, bis zusammenwächst, was zusammengehört.

Auch die regionalen Unterschiede spielen bei den IT-Gehältern nach wie vor eine große Rolle. So besteht weiterhin ein Ost-West-Gefälle - in München erhält man zum Beispiel fast 45 Prozent mehr Lohn als in Mecklenburg-Vorpommern.
Auch die regionalen Unterschiede spielen bei den IT-Gehältern nach wie vor eine große Rolle. So besteht weiterhin ein Ost-West-Gefälle - in München erhält man zum Beispiel fast 45 Prozent mehr Lohn als in Mecklenburg-Vorpommern.
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Top-Branchen: Banken, Chemie und Pharma, Autoindustrie

Eklatant sind die Einkommensunterschiede auch zwischen den Branchen. Personalmarkt hat in einer Sonderauswertung festgehalten, wo die Differenzen besonders krass ausfallen. IT-Projektleiter können mit den höchsten Vergütungen in Banken mit 106.850 (Vorjahr 90.000 Euro) rechnen. Auch die Versicherungshäuser, Chemiefirmen sowie die Auto- und die Telekommunikationsindustrie bezahlen ihre IT-Projektleiter mit rund 80.000 bis 82.000 Euro im Jahr über dem Durchschnitt der Branchen. Unterdurchschnittlich gestalten sich dagegen die Einkommenschancen für IT-Projektleiter in der Werbebranche (51.120 Euro) und in den Medienhäusern (61.200).

Ähnliches gilt auch für andere IT-Berufe wie Entwickler, Administratoren oder Berater. Wer als Programmierer auf ein hohes Einkommen schielt und Risiko und durchwachsenes Image nicht scheut, sollte sich, zumindest laut den Compensation-Partner-Analysen, in einer Bank bewerben, weil er hier mit einer Vergütung von rund 71.930 Euro jährlich rechnen kann. Ähnlich gut entlohnt auch die Chemieindustrie, die im Durchschnitt 69.370 Euro im Jahr zahlt. Das Schlusslicht bildet auch hier die Werbebranche (45.780 Euro) und der Einzelhandel (48.720 Euro).

Ein Systemadministrator verdient im Fahrzeugbau mit einem Jahresgehalt von gut 70.000 Euro fast 30.000 Euro mehr im Jahr als sein Berufskollege im Einzelhandel.
Ein Systemadministrator verdient im Fahrzeugbau mit einem Jahresgehalt von gut 70.000 Euro fast 30.000 Euro mehr im Jahr als sein Berufskollege im Einzelhandel.
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Berater haben schon immer gut verdient, müssen aber auch viel arbeiten. Umso genauer sollte man sich die Branche anschauen, zu der das Unternehmen gehört. In besonders gut bezahlenden Branchen wie dem Fahrzeugbau kommt ein IT-Berater mit seinen 96.310 Euro auf über 40.000 Euro mehr im Jahr als sein Kollege beim Schlusslicht, dem Versandhandel, wo er sich mit 53.500 Euro begnügen muss. In anderen prosperierenden Branchen wie Pharma, Medizintechnik und Chemie bewegen sich die Beratersaläre bei 75.000 bis 80.000 Euro im Jahr.

Auch für Systemadministratoren macht es einen großen Unterschied, in welcher Branche sie arbeiten. Am wenigsten verdienen sie im Einzelhandel (42.100 Euro) und in der Möbelindustrie (42.6000 Euro). Etwas besser geht es ihnen - zumindest finanziell - im Großhandel, der ihnen 43.510 Euro im Jahr überweist. Besser wird es dann in der Versicherungsbranche und der Luftfahrtindustrie, die fast 60.000 Euro zahlen. Wesentlich mehr auf den Tisch legen Banken (62.470 Euro im Jahr) sowie Unternehmen aus dem Fahrzeugbau (rund 70.210). Wobei bei Letzteren sicherlich auch eine Rolle spielt, dass viele Admins in großen Unternehmen beschäftigt sind.