Disaster Recovery

Der deutsche Mittelstand geht im Katastrophenfall baden

Storage-Virtualisierung ist auf dem Vormarsch

Auch die Virtualisierung der Storage-Infrastruktur birgt für Unternehmen einige Vorzüge. So sorgt eine redundante Verteilung der Speicherkapazitäten zunächst für eine höhere Verfügbarkeit der Daten. Weiterhin lässt sich damit der Auslastungsgrad der physikalischen Storage-Pools optimieren und somit die Nutzung effizienter gestalten.

Im Vergleich zur Server-Virtualisierung findet die Storage-Virtualisierung unter deutschen Mittelständlern noch eine deutlich geringere Verbreitung. Über ein Drittel der befragten Unternehmen gab an, eine virtualisierte Storage-Infrastruktur im Einsatz zu haben. Etwa ein weiteres Drittel setzt noch auf klassische Storage-Architekturen, plant aber deren Virtualisierung. Hingegen setzen immer noch 40 Prozent der deutschen mittelständischen IT-Entscheider nicht auf Storage-Virtualisierung.

Einsatzgrad der Storage-Virtualisierung im deutschen Mittelstand
Einsatzgrad der Storage-Virtualisierung im deutschen Mittelstand
Foto: CEMA, Crisp Research AG, 2015

Der Grund für den im Vergleich zur Server-Virtualisierung geringen Einsatzgrad hängt vermutlich mit den negativen Erfahrungen der vergangenen Jahre zusammen. Das größte Problem der Storage-Virtualisierung bestand in ihrer schlechten Skalierbarkeit. Zwar haben Unternehmen diverse Proof of Concepts gestartet, anschließend jedoch feststellen müssen, dass sich die gewünschte Skalierbarkeit nicht erfüllen lässt und die I/O Performance weit von dem entfernt war, was sie von klassischen Storage-Infrastrukturen kannten.

Diese Herausforderungen haben die Storage-Anbieter allerdings erkannt und ihre Lösungen über die letzten Jahre immer weiter verbessert. Diese technologische Evolution sowie Best-Practices sorgen nun für eine steigende Adaptionsrate.

Auf die Unternehmen kommt allerdings auch eine weniger gute Nachricht zu. Das Internet der Dinge, Industrie 4.0 und andere datengetriebene Dienste sorgen für eine Informationsflut, die es zu bewältigen gilt. Es ist daher an der Zeit, sich alternative Ansätze zu überlegen, um Herr der Lage zu bleiben und die Kontrolle nicht zu verlieren.

Verteilung unterschiedlicher Storage-Protokolle im deutschen Mittelstand
Verteilung unterschiedlicher Storage-Protokolle im deutschen Mittelstand

Geht es um den Aufbau belastbarer Storage-Infrastrukturen und damit um einen performanten Transfer der Daten überlassen deutsche Mittelständler nichts dem Zufall. Knapp 40 Prozent setzen auf eine homogene SAN-Infrastruktur (Storage Area Network), basierend auf dem Fibre Channel (FC) Protokoll, dem auf Grund seines vollständig integrierten Ansatzes ein hoher Effizienzgrad nachgesagt wird. Weiterhin lässt sich FC ideal dafür einsetzen, große Entfernungen mit einer hohen Übertragungsgeschwindigkeit zu überbrücken.

Über ein Fünftel der Befragten setzt auf das kostengünstigere iSCSI-Protokoll, das sich immer mehr zu einer echten Alternative beziehungsweise Erweiterung zu Fibre Channel entwickelt. Das zeigen knapp ein Viertel der Unternehmen, die sowohl Fibre Channel als auch iSCSI in ihrer Storage-Infrastruktur verbaut haben. Auf das NFS-Protokoll setzen nur etwa 15 Prozent der deutschen Mittelständler, um damit NAS-Infrastrukturen (Network Attached Storage) aufzubauen und Dateisysteme über das Netzwerk bereitzustellen.