Do's and Don'ts bei Social Media in der Arbeit

Der Chef ist nicht dein Freund

Ablehnen geht oft nicht

Gleichzeitig, fügt Wedde abwägend hinzu, könne nicht jeder Mitarbeiter so reagieren. "Die Frage ist: Wie sicher ist man in seinem Job?" Wer um seinen Job bange oder in der Probezeit sei, mache alle möglichen Dinge, die nicht gerade weise seien, sagt Wedde. Dazu gehört auch, den Chef bei Facebook hinzuzufügen. Die Umfrageergebnisse der Bitkom-Studie geben dem Datenschutzexperten recht. Fünf Prozent der Befragten sind bereits mit ihrem Chef auf Facbeook und Co. befreundet, neun Prozent würden wahrscheinlich einer Anfrage zustimmen, und ganze 15 Prozent geben in der Umfrage an, dass sie nicht wissen, was sie täten, wenn der Vorgesetzte eine Anfrage stellt.

Oft können Mitarbeiter die Freundschaftsanfrage des Chefs gar nicht ablehnen.
Oft können Mitarbeiter die Freundschaftsanfrage des Chefs gar nicht ablehnen.
Foto: Jakub Jirsak - Fotolia.com

Sollte ein Mitarbeiter seinem Chef eine Freundschaftsanfrage schicken? Das hänge davon ab, was man bei Facebook kommuniziere, meint Wedde. "Wenn ich mein Profil professionell ausrichte, ist es kein Problem." Wenn man es allerdings als "universelles Kommunikationsmittel" auch für den privaten Bereich benutze, sollte man eher davon absehen. Wedde gibt ein Beispiel: Postet ein Freund auf der Facebook-Seite Sprüche wie "Du hast aber gestern ganz schön gesoffen", und man ist in der Arbeit am nächsten Tag tatsächlich nicht leistungsfähig - oder gar nicht anwesend -, kann das Konsequenzen haben, wenn der Chef es sieht.

Wer mit Kollegen, nicht mit dem Chef, befreundet sein möchte, sollte bedenken: Was passiert mit der Freundschaft, wenn der Kollege auf einmal befördert wird? "Dann stellt sich die Frage, ob man den neuen Chef nicht doch aus der Freundschaftsliste entfernen sollte, denn als Chef sollte man bestimmte Sachen einfach nicht von seinen Mitarbeitern wissen", sagt Wedde. Viele Arbeitnehmer posteten auf Facebook schon mal Kommentare wie "Genervt vom Büro" oder Fotos von ausufernden Partys, sagt Wedde. "Aber all das geht den Chef nichts an - zumal es auch rechtliche Konsequenzen haben kann."