Ist Android sicher genug für den Unternehmenseinsatz?

Der Architekturschwäche auf der Spur

Unterschiedliche Sichten auf das Ökosystem.

OEMs wollen Geräte verkaufen und so viel Gewinn wie möglich mit ihrer Hardware machen. Ein stetiger Preiskampf sorgt dabei für gefühlt "viel Hardware fürs Geld", drückt die Margen aber zusätzlich. Updates stellen für bereits verkaufte Endgeräte nicht unerhebliche Aufwände dar. Das blockieren oder verzögern Updates von neuen Softwareversionen wird stellenweise als ein möglicher Weg interpretiert die Anwender zu ermutigen, einen neues Smartphone zu kaufen, um damit Zugriff auf die neueste Funktionen von Android zu erlangen: Mehr Geräte -> Mehr Aufwand zur Produktpflege -> Weniger Geld.

Google auf der anderen Seite hat ein Interesse seine Dienstleistungen auf so vielen Geräten wie möglich anzubieten. Zusätzlich bekommt Google mit dem Android System die Möglichkeit seine Position an der Spitze der Suchmaschinen zu behalten. Die großen Daten der Android Anwender helfen-dabei. Das Geschäftsmodell ist somit einfach: Mehr Geräte -> Mehr Werbung -> Mehr Geld.

Leidtragend ist der Anwender. Nur mit ein bisschen Glück erhält der Anwender, zumindest auf aktuellen Geräten einen passenden Bugfix. Eine Garantie dafür, dass klaffende Sicherheitslücken überhaupt geschlossen werden, gibt es nicht.Sicherlich ist dies nicht für alle Anwender gleichgewichtig in der Wahrnehmung. Die WhatsApp-Generation kann ihre Bedürfnisse mit günstigen Handys auch dann befriedigen, wenn Updates nicht angeboten werden. Den Unternehmen reicht dies nicht.

Aber nicht nur die mangelnde Verteilung von Updates durch OEMs ist ein Problem. Auch Google selbst entscheidet sich manchmal (selten) gegen das beheben von Sicherheitslöchern. So gab Google Anfang 2015 bekannt, keine eigenen Sicherheitsupdates für die WebView-Komponente von Pre-KitKat-Geräten - Android 4.4, eingeführt im Oktober 2013, mehr anzubieten.iOS-Anwender kennen das so nicht. Wenn ein Anwender ein iOS-Gerät kauft, unabhängig davon, ob es sich um ein iPhone oder iPad handelt, hat er die nicht ausgesprochene Garantie, dass das Produkt über die nächsten drei Jahre von Neuigkeiten profitieren wird. Apple bemühte sich auch sehr alte Geräte noch auf eine neue Major Version ihres Betriebssystems mitzuziehen beziehungsweise Fixes bereit zu stellen.

Im Vergleich zu Android ist Apple somit sehr gut mit dem Fokus auf Anwender und Unternehmen aufgestellt, da die Produkte attraktiver sind und die Kundenbindung höher ist. Apple bietet eine sehr robuste Roadmap für seine Produkte und Dienste. Im Gegensatz zu Google sind zwar weniger Dienste wie Google Wave oder Google Reader verfügbar, diese aber langlebiger.
Apples Erfolgsrezept: Hardware + Software aus einer Hand -> Mehr Kundenzufriedenheit -> Mehr Geld.