Technologie-Unternehmen zeigen neuartige Lösungen

DEMO: Flexiblere Kindersicherung fürs Web

Mehr als 70 Technologie-Unternehmen, die meisten davon Start-ups, stellen ihre Produkte auf der dreitägigen Konferenz DEMO vor, die am Montag begonnen hat.

Die Möglichkeit von Momentaufnahmen dynamischer Websites, ein wahrscheinlichkeitsorientiertes Tool für Projektmanagement und eine familienfreundliche Kindersicherung für das Web sind nur drei der neuartigen Lösungen, die dort präsentiert werden. Ein bekannter diesjähriger Teilnehmer ist das Unternehmen Symantec, das die "Family Safety Initiative" vorstellt. Das Projektziel ist ein besseres Kinderschutzprodukt für das Web. "Die meisten aktuellen Systeme basieren auf Webfiltern, einige haben Optionen, um einzelne Internetdienste zu sperren", beschreibt Mark Bootz, Leiter des Prüflabors der Kommission für Jugendmedienschutz, den Stand aktueller Produkte für pressetext. Das Symantec-Tool will mehr Flexibilität bieten. So soll es beispielsweise Instant-Messaging-Anwendungen nicht einfach blockieren, sondern ein Management der Kontakte durch die Eltern ermöglichen und so die achtlose Herausgabe persönlicher Daten verhindern. Auch werden Protokolle der Online-Aktivitäten der Kinder erstellt. "Eine Protokollfunktion ist in manchen Filtern schon integriert", meint dazu Bootz. Ob das Symantec-Tool in diesem Punkt wirklich Vorteile bringt, wird also vom Umfang der Protokolle und Auswertungsfunktionen abhängen.

Das Symantec-Tool will auf die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Kindern setzen, ein spionierender "Big Brother" soll es nicht sein. Dass die Software aktiv ist, soll eindeutig erkennbar sein. Hintergrund dafür ist auch die Tatsache, dass sich Kinder immer besser mit Computer und Internet auskennen - vielfach auch besser als die Eltern. "Die Erwartung ist, dass in vielen Haushalten das Kind die Software installieren wird", gibt Gerry Egan von den Symantec Research Labs an. Bis zur Markteinführung wird es aber noch dauern, Symantec spricht von einer offenen Beta in einigen Monaten.

Das Start-up Iterasi stellt sein gleichnamiges Tool vor, das als Browser-Toolbar-Plug-in für Internet Explorer und Firefox, vorerst nur unter Windows, konzipiert ist. Iterasi dient dazu, den aktuellen Zustand einer Website zu speichern. Das klingt zunächst nicht spektakulär, kann aber im hochdynamischen Web 2.0 von großem Nutzen sein, da sich der Inhalt von Webseiten ständig verändert. So kann etwa im Medienbereich tagesaktueller Content schon am nächsten Tag unwiederbringlich verloren sei. Normale Bookmarks sind da machtlos, Iterasi aber soll eine exakte Momentaufname eines Webseitenzustandes erlauben. Die Beta soll noch im ersten Quartal 2008 starten, Anmeldungen auf der Website sind bereits möglich.

LiquidPlanner ist die Projektmanagement-Lösung eines gleichnamigen Start-ups. LiquidPlanner setzt auf Wahrscheinlichkeit statt Rigidität. Für einzelne Tasks sollen realistische, flexible Vorhersagen getroffen werden, etwa "der Beta-Test der Website dauert drei bis vier Tage". Das Tool entwickelt damit wahrscheinlichkeitsorientierte Projektzeitpläne mit Unsicherheitsanalysen. Dies soll ein wesentlich realistischeres Projektmanagement erlauben als Tools mit rigiden Zeitplänen und dadurch die effiziente Kollaboration erleichtern. (pte/mje)