Smartphone-Praxistest

Dell Venue Pro - Windows Phone 7 mit Volltastatur

Die Tastatur

Die QWERTZ-Tastatur hat einen guten Druckpunkt und ist angenehm hell beleuchtet. Gelegentlich stößt man beim Schreiben an den unteren Bildschirmrand.
Die QWERTZ-Tastatur hat einen guten Druckpunkt und ist angenehm hell beleuchtet. Gelegentlich stößt man beim Schreiben an den unteren Bildschirmrand.
Foto: Jakob Ginzburg

Besonders viel Mühe hat sich Dell bei der Eingabemethode gegeben. Die Tastatur, die sich nach unten herausschieben lässt, orientiert sich an dem bekannten Blackberry-Keyboard und hat einen besonders guten Druckpunkt. Die Höhe der Tasten ist ebenfalls gut abgestimmt. Weniger positiv fällt hingegen der geringe Abstand zwischen den einzelnen Tasten auf. Hier ist eine gewisse Gewöhnungszeit nötig. Ebenfalls negativ: die Tabulator-Taste fehlt und die ".com" Taste sollte eigentlich eine ".de" Taste sein. Außerdem ist der Abstand zwischen der oberen Tastenreihe und dem Bildschirmrahmen sehr gering. Menschen mit größeren Fingern werden sich hier anfangs schwer tun. Trotz dieser kleinen Mängel erleichtert die Tastatur das tägliche Arbeiten mit dem Venue Pro enorm.

Produktiv sein

Trotz des spürbaren Gewichtes liegt das Venue Pro gut in der Hand.
Trotz des spürbaren Gewichtes liegt das Venue Pro gut in der Hand.
Foto: Jakob Ginzburg

Apropos tägliches Arbeiten. Ob E-Mails schreiben, oder schnell einen Kommentar zum neuesten Foto eines Freundes bei Facebook verfassen - mit der Tastatur lassen sich auch besonders lange Texte schnell auf den Bildschirm bringen. Doch leider gibt es unter Windows Phone 7 sehr viele Limitierungen, die ein echtes Arbeiten kaum möglich machen. Dokumente lassen sich beispielsweise nicht einfach auf eine Speicherkarte übertragen und auf dem Venue Pro öffnen. Microsoft zwingt die Anwender, Services wie "SkyDrive" und Windows Live zu benutzen. Das Unternehmen bezeichnet dieses Vorgehen als eine "weitsichtige Maßnahme", denn auch Windows 8 werde verstärkt eine Integration dieser Services bieten. Ein wenig mehr Mitspracherecht wünscht man sich als Nutzer aber allemal.

Grundsätzlich sind die eingeschränkten, beziehungsweise gar fehlenden Business-Funktionen, die bei anderen mobilen Betriebssystemen schon seit Jahren zum Standard zählen, das größte Argument gegen Windows Phone 7 als "Firmen-Handy". Das vorinstallierte Office-Paket bietet nur eine minimale Funktionalität und auch die Anbindung an Microsoft-Services wie den Sharepoint-Server funktioniert mehr schlecht als recht. Immerhin: Notizen lassen sich in OneNote erstellen, was in der Praxis auch gut klappt. Leider gibt es aber keine Lösung für Notizen, die außerhalb von OneNote erstellt wurden, beispielsweise mit Microsoft Outlook. Ein manuelles Einspielen bereits vorhandener Outlook-Notizen in OneNote ist also ein Muss, wenn man diese auch auf seinem Windows Phone 7 Gerät nutzen will.

Leider sind auch die anderen Office-Apps nicht sonderlich überzeugend. Zwar gibt es eine Kommentar-Funktion, die in Verbindung mit Sharepoint oder einem Dokument, an dem mehrere Personen arbeiten, tatsächlich Sinn macht. Microsoft hätte besser mehr Formatierungsmöglichkeiten implementiert, mit denen sich Dokumente interessant und lebendig gestaltet lassen.