Debian-Gründer wechselt zu Sun

Ian Murdock, Chief Technology Officer (CTO) der Linux Foundation und Initator der Debian Linux Distribution, ist seit Anfang der Woche Chief Operating Platforms Officer bei Sun Microsystems.

Angaben über seine genauen Aufgaben in dieser Position konnte Murdock noch nicht machen. Er vertrete jedoch die Auffassung, dass Sun Solaris benutzerfreundlicher werden müsse, um gegen Linux bestehen zu können, schrieb der 33-Jährige in seinem Weblog. Daneben sei er davon überzeugt, dass Linux eine klarere Rolle in Suns Plattformstrategie spielen müsse.

Als Reaktion auf die rückläufige Nachfrage nach seinen mit dem proprietären Solaris-Betriebssystem und Sparc-Prozessoren ausgerüsteten Systemen hat sich Sun bereits in den vergangenen Jahren mehr und mehr dem Thema Open Source zugewandt. Als letzte Konsequenz wurden erst kürzlich Solaris und Java zur freien Verfügung gestellt. Gleichzeitig verwendet das Unternehmen nun neben Linux und anderer Open-Source-Software auch andere Prozessoren in seinen Servern.

Murdock hatte 1993 das Debian/GNU-Linux-Projekt als Student ins Leben gerufen, vermutlich das erste von Freiwilligen initiierte dezentrale Open-Source-Projekt überhaupt. Daneben war er Mitbegründer und Chefstratege des (Debian-)Linux-Distributors Progeny. Vor seinem Wechsel zu Sun fungierte er als Chief Technology Officer der Linux Foundation. Letzte entstand durch den Zusammenschluss der Open Source Development Labs (OSDL) und der Free Standards Group, deren CTO Murdock war. (Manfred Bremmer/mje)