Datenverlust – das täglich Brot in den USA

Ein Notebook wird geklaut, ein Datenträger mit persönlichen Informationen verschickt, Sicherungsbänder fallen aus dem Auto: IT-Anwender bekommen das Problem Datenverlust nicht in den Griff.

Seit einigen Tagen machen sich ein paar Tausend Ruheständler in den USA Gedanken über die Wahrung ihrer Privatsphäre. Am vergangenen Montag war ein Notebook gestohlen worden, das einem Berater der öffentlichen Organisation Financial Information Services Agency (FISA) gehörte. Auf dem Rechner befanden sich Informationen und Sozialversicherungsnummern von bis zu 280.000 Pensionären der Stadt New York. Das Notebook wurde dem Berater während des Essens in einem Restaurant gestohlen. Ein Sprecher der Stadtverwaltung gab an, dass man nicht genau wisse, welche und vor allem wie viele Datensätze über den Rechner zugänglich sind. Zudem konnte nicht bestätigt werden, ob die persönlichen Informationen verschlüsselt waren. Zur Sicherheit sollen alle Pensionäre angeschrieben werden. In den USA ist die Sozialversicherungsnummer das allgemein akzeptierte Kennzeichen einer Person. Ihr Besitz ermöglicht es Kriminellen, die Identität eines Menschen zu übernehmen.

In der Vorwoche hatte es in Kalifornien einen anderen Fall von "Datenverlust" gegeben: Hier waren rund 450.000 Pensionäre des Staats vom Pensionsfonds (CalPERS) per Post mit einer Broschüre beschickt worden, auf der aus Versehen auch die Sozialversicherungsnummer des Empfängers aufgedruckt war. Hintergrund: Ein CalPERS-Mitarbeiter hatte einen Datenträger mit Informationen an den Druckdienstleister geschickt, auf dem eigentlich nur die Namen und Adressen der Empfänger gespeichert sein sollten. Inzwischen wurde in Kalifornien reagiert: Bevor künftig persönliche Informationen außer Haus gegeben werden, müssen drei Menschen den Vorgang absegnen. Zudem erhalten die Angestellten Sondertrainings.