Datenübertragung via Leuchtdioden

Leuchtdioden, die unter anderem zur Statusanzeige elektronischer Geräte und als Leuchtquelle dienen, könnten in Zukunft zur Übertragung von Daten genutzt werden, sagt das Visible Light Communications Consortium (VLCC), ein Zusammenschluss von 15 asiatischen IT-Herstellern.

Auf der Fachmesse Ceatec (Combined Exhibition of Advanced Technologies), die diese Woche in Tokio stattfindet, hat das vor zwei Jahren gegründete Konsortium erstmals einen Datentransfer via LEDs öffentlich demonstriert. Demnach eignet sich die Technologie vor allem für den Datenaustausch über kurze Distanzen bis zu zehn Meter. Hier soll sie jedoch erhebliche Vorteile gegenüber Funktechniken bieten.

Je nach Farbe der eingesetzten LEDs können Transferraten bis zu 500 Mbit/s erreichen (Grün). Rote Dioden ermöglichen die Übertragung von 200 Mbit/s und weiße bringen es noch auf 80 Mbit/s. Außerdem können unterschiedliche Daten gleichzeitig über mehrere dicht beieinander sitzende Dioden ausgetauscht werden, ohne dass es zu Interferenzen kommt, sagte Masao Nakagawa, Professor an der Keio University. Nakagawa erforscht die Technologie seit 1999 in Zusammenarbeit mit Sony.

Als Anwendungsbeispiele nennen die Entwickler unter anderem Positionsmelder in großen Gebäuden, die Daten über den Aufenthaltsort an Handys übertragen. Ferner könne die Technik zum Teil den Kurzstreckenfunk Bluetooth ablösen. Vorteil: Mobile Geräte sind vor Zugriffen geschützt, wenn sie in der Tasche stecken oder die LED verhüllt wird.

Wann erste Geräte und Anwendungen auf den Markt kommen, ist noch unklar. Die Technologie ist noch nicht reif für einen Einsatz in der Praxis. So funktioniert die Datenübertragung bislang nur, wenn zwischen Sender und Empfänger ungestörte Sichtverhältnisse herrschen. Außerdem müssen die normalerweise auf Leuchtkraft ausgelegten LEDs für die Datenübertragung optimiert werden, sagte Nakagawa. (Alexander Hüls/doe)