Datenschutz: Ask.com macht Google was vor

Nutzer der Internet-Suchmaschine Ask.com können bald einstellen, ob der Betreiber ihre Daten speichert oder nicht.

Über den "AskEraser" können Benutzer von Ask.com dann anonyme Web-Suchen durchführen. Sobald die Funktion aktiviert ist, speichert Ask.com keine Daten mehr, die es üblicherweise bei einer Such mitprotokolliert. "Wir werden unseren Nutzern eine Datenschutzeinstellung bieten, die sagt 'Ich will überhaupt nicht, dass Ihr meine Daten sichert'", sagt Ask.com-Sprecher Patrick Crisp.

Ist der AskEraser nicht aktiv, schreibt Ask.com Suchbegriff(e), die IP-Adresse und einige Cookie-Informationen des Nutzers mit und außerdem die Internet-Adresse, von welcher der Surfer zu Ask.com wechselte. So machen das eigentlich alle Suchmaschinen mit der Begründung, sie benötigten solche Daten zur Optimierung ihrer Angebote. Datenschützer kritisieren diese Praxis zunehmend und warnen, die Informationen könnten entwendet oder missbraucht werden.

Im vergangenen Jahr hatten Forscher von AOL versehentlich die Daten von rund 650.000 Web-Suchen. Reporter der "New York Times" konnten daraufhin zumindest einen der Nutzer anhand der entwischten Informationen identifizieren.

Google hatte kürzlich angekündigt, es werde seine gespeicherten Suchinformationen künftig nach 18 Monaten anonymisieren. Außerdem hat der Branchenprimus die Lebensdauer seiner Cookies auf zwei Jahre verkürzt – aus Sicht von Kritikern Augenwischerei, da die Textdateien bei jedem Besuch bei Google erneuert werden.

Ask.com wird die Verbindung von Suchbegriffen und IP-Adressen nach Angaben von Crisp künftig ebenfalls nach 18 Monaten entfernen. Diese Regelung soll bis Ende des Jahres umgesetzt sein. Den AskEraser führt die IAC/InterActiveCorp-Tochter Ende des Jahres zunächst auf ihren englischsprachigen Sites (neben Ask.com auch Ask.co.uk) ein, andere Märkte sollen im Laufe des kommenden Jahres folgen. (Computerwoche/mje)